Über mich
Manchmal kommt es anders, als man denkt! Dieser Satz beschreibt sehr gut meinen Weg zum Hundetrainer.
Zwar bin ich mit Tieren aufgewachsen und habe natürlich Tiere schon immer geliebt, jedoch auf den Hund gekommen bin ich erst vor ca. 12 Jahren. Dafür aber mit „Pauken und Trompeten", denn wie eine gute Freundin sagte: „Einfach kann jeder"…
Mein erster Hund war ein „Langzeitinsasse“ aus dem Tierheim. Jerry war schon irgendetwas zwischen 7 u. 10 Jahre alt, ursprünglich aus Ungarn und wurde damals für Hundekämpfe eingesetzt. Als er ausgedient hatte, hat man ihn auf der Straße entsorgt. Aus der Tötungsstation gerettet, kam er in ein deutsches Tierheim und verbrachte viele Jahre dort. Diverse Vermittlungen scheiterten und Jerry biss sich regelmäßig durch die Körper der Menschen und Tiere in seiner Umgebung … 4 Jahre durfte ich mit Jerry noch verbringen. Schöne, aber auch schwierige Jahre … Jerry war ein, im Hundekörper lebender, Dr. Jekyll u. Mr. Hyde. Beim nächsten Hund sollte alles anders werden und das wurde es auch! Wawa, ein 3-jähriger Mischling aus Griechenland, ehemals Kettenhund, zog bei uns ein. Wawa hatte nicht nur eine Baustelle, nein! Mit etwas Glück war es vielleicht eine Baustelle, welche er nicht hatte, … Wawa ließ sich nicht anfassen, geschweige denn sein Geschirr anziehen. Seinen Unmut verstand er mittels Einsatz seiner Zähne Nachdruck zu verleihen. Was immer er in den Mund bekam, wurde geschreddert, egal was, ob PET-Flasche, Schuhe, Kleider oder Inneneinrichtung. Essen, so war er der Meinung, war generell alles Seines. Er akzeptierte weder Regeln noch Grenzen, alles wurde hinterfragt und jeden Tag wieder von neuem in Frage gestellt. Ein Nein wurde nicht einfach akzeptiert. Wawa musste überzeugt werden, nur dann stellte sich ein Erfolg ein. War die Leine ab, war er weg. Beim Anblick von Artgenossen rastete er aus … die Liste könnte ich noch über die Länge einer Toilettenpapierrolle fortführen … mindestens einmal pro Tag, dachte ich darüber nach Wawa wieder zurückzubringen. Hatte ich erwähnt, dass Wawa auch noch Leishmaniose positiv war? Diese Tatsache machte das Leben nicht einfacher. Aber, aufgeben war keine Option. Denn wer nimmt sich solch eines Hundes an???
Aller Anfang ist schwer!
Ich nahm die Herausforderung an und holte mir vom 3. Tag an professionelle Hilfe. Ok, im Laufe der Jahre verschlissen wir 7 Hundetrainer. Es wäre unfair zu sagen, es war herausgeschmissenes Geld. Nein, von jedem Trainer konnte ich lernen und alles brachte mich weiter.
Den Durchbruch brachte mir allerdings die Erkenntnis, mich auf mich zu verlassen, auf mein Bauchgefühl zu hören und nicht stumpf irgendeine Trainingsmethode auszuführen. Ich begann, die Sprache der Hunde zu lernen, ihre Körpersprache zu lesen und mich meiner eigenen Körpersprache bewusst zu werden. So bekam ich die Fähigkeit, mit den Hunden ein Gespräch führen zu können. Aus dem Monolog wurde ein Dialog. Der Weg hierher war nicht einfach für mich, für Wawa vermutlich genauso wenig...
Im laufe der Jahre, mit den unzähligen Höhen und Tiefen wuchsen wir zusammen. Wir trafen ein Arrangement und wurden wie ein "altes Ehepaar". Wawa habe ich meinen Weg zu verdanken. Er zeigte mir meine Schwachstellen und nötigte mich, mich selbst zu reflektieren.
Heute bin ich unendlich dankbar für diese gemeinsame Zeit.
Meine Erfahrungen, mit meinen Hunden, haben mich zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin – und ich habe aus meinen Fehlern gelernt. Intensiv musste ich mich mit dem Thema Hund auseinandersetzen, lernen, Hunde zu verstehen, lernen, mich so auszudrücken, dass der Hund mich versteht, lernen, eine gemeinsame Sprache zu sprechen. Davon können meine Kunden heute profitieren.
Aktuell besteht mein Rudel aus 4 Hunden aus dem Tierschutz, sowie einem Pflegehund, ebenfalls aus dem Tierschutz.