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Hier sind Berichte welche ich auf meiner Facebookseite veröffentlicht habe.

𝐕𝐞𝐫ä𝐧𝐝𝐞𝐫𝐞 𝐝𝐞𝐧 𝐁𝐥𝐢𝐜𝐤𝐰𝐢𝐧𝐤𝐞𝐥 𝐮𝐧𝐝 𝐚𝐥𝐥𝐞𝐬 𝐤𝐚𝐧𝐧 𝐬𝐢𝐜𝐡 𝐯𝐞𝐫ä𝐧𝐝𝐞𝐫𝐧.


Sicher ist es euch schon aufgefallen, dass ich immer wieder auf meinen Labradormischling Wawa zu sprechen komme.

Wawa ist vor 2 ½ Jahren über die Regenbogenbrücke gegangen, und doch vergeht kein Tag, an dem ich nicht an ihn denke.

Wawa ist nach wie vor sehr präsent in meinem Leben. Es ist, als ob er mich, auch heute noch, begleitet und mir weitere Aufgaben stellt, mit denen ich in dieser Form nicht gerechnet habe.

Als Wawa seinerzeit bei uns eingezogen war und recht zügig seine Koffer auspackte war ich verzweifelt, ratlos, traurig aber auch wütend. Wütend auf mich, denn ich wollte nach dem Tod von Jerry schnell wieder eine „notleidende“ Seele retten. Wütend auf meinen Freund, denn Sven war mit keinem meiner Vorschläge einverstanden. Sven wollte nur DIESEN Hund aufnehmen. Wütend auf das Schicksal. Warum ich, womit habe ich das verdient, das ist nicht fair. Und ich war wütend auf Wawa. Warum tut er mir das an? Warum ist der so stur, ignorant, dumm, trotzig …

Lange Zeit, sehr lange Zeit habe ich Wawa als eine Art Bestrafung gesehen.

Es dauerte viele Jahre, viele Trainer fielen Wawa und mir zum Opfer. Ich lernte Emotionen auszuhalten und Seiten von mir kennen, wovor ich selbst erschrocken war. Jeder Tag mit Wawa war harte Arbeit.

Unsere Entwicklung war jedoch kontinuierlich. Leider nicht immer ins Positive. Nach jedem Hoch kam ein Tief, jedoch es kam auch, nach jedem Tief ein Hoch. Die Jahre zogen ins Land, Wawa und ich auf der Suche nach dem, für uns, richtigen Weg.

𝑯𝒆𝒖𝒕𝒆 𝒘𝒆𝒊ß 𝒊𝒄𝒉 𝒅𝒊𝒆 𝒁𝒆𝒊𝒕 𝒎𝒊𝒕 𝑾𝒂𝒘𝒂 𝒘𝒂𝒓 𝒌𝒆𝒊𝒏𝒆 𝑺𝒕𝒓𝒂𝒇𝒆, 𝒔𝒊𝒆 𝒘𝒂𝒓 𝒆𝒊𝒏 𝑮𝒆𝒔𝒄𝒉𝒆𝒏𝒌. 𝑽𝒊𝒆𝒍𝒍𝒆𝒊𝒄𝒉𝒕 𝒔𝒐𝒈𝒂𝒓 𝒆𝒊𝒏𝒆𝒔 𝒅𝒆𝒓 𝒘𝒆𝒓𝒕𝒗𝒐𝒍𝒍𝒔𝒕𝒆𝒏 𝑮𝒆𝒔𝒄𝒉𝒆𝒏𝒌𝒆 𝒎𝒆𝒊𝒏𝒆𝒔 𝑳𝒆𝒃𝒆𝒏𝒔.

Wawa hat mich vieles gelehrt:

• Niemals Aufgeben

• Gutmütigkeit

• Toleranz

• Fehler verzeihen, denn jeder macht Fehler

• Nach vorne zu schauen

• Durchhalten

• Selbstreflexion, wer bin ich und was mache ich. Was habe ich falsch gemacht, oder was kann ich verändern

• Nicht alles, was wichtig erscheint, ist auch wichtig

• Niemals den Humor verlieren (Zugegeben, an diesem Punkt muss ich auch weiter an mir arbeiten)

• Ruhe bewahren und nicht wegen allem aus der Hose fahren (das war und ist für mich eine sehr schwere Aufgabe, war ich doch eher unruhig und impulsiv)

Wawa brachte mich dazu meinen Blickwinkel zu verändern.

Wenn ich die Jahre mit Wawa hochrechne, so haben wir einen 50/50 Schnitt erreicht.

Die ersten 50 % waren die harten Jahre. Die zweiten 50 % waren die Jahre der Akzeptanz, des Annehmens und des Wachsens.

𝑰𝒄𝒉 𝒌𝒐𝒏𝒏𝒕𝒆 𝒅𝒆𝒏 𝑭𝒐𝒄𝒖𝒔 𝒗𝒐𝒏 𝒅𝒆𝒏 𝒏𝒆𝒈𝒂𝒕𝒊𝒗𝒆𝒏 𝑫𝒊𝒏𝒈𝒆𝒏 𝒏𝒆𝒉𝒎𝒆𝒏 𝒖𝒏𝒅 𝒆𝒓𝒇𝒓𝒆𝒖𝒕𝒆 𝒎𝒊𝒄𝒉 𝒂𝒏 𝒅𝒆𝒏 𝒑𝒐𝒔𝒊𝒕𝒊𝒗𝒆𝒏 𝑫𝒊𝒏𝒈𝒆𝒏. 𝑽𝒐𝒏 𝒅𝒂 𝒂𝒏 𝒇𝒆𝒊𝒆𝒓𝒕𝒆 𝒊𝒄𝒉 𝒋𝒆𝒅𝒆𝒏 𝒏𝒐𝒄𝒉 𝒔𝒐 𝒌𝒍𝒆𝒊𝒏𝒆𝒏 𝑬𝒓𝒇𝒐𝒍𝒈 𝒎𝒊𝒕 𝑾𝒂𝒘𝒂 𝒖𝒏𝒅 𝒏𝒂𝒉𝒎 𝒅𝒊𝒆 𝒐𝒇𝒇𝒆𝒏𝒆𝒏 𝑩𝒂𝒖𝒔𝒕𝒆𝒍𝒍𝒆𝒏 𝒂𝒍𝒔 𝑯𝒆𝒓𝒂𝒖𝒔𝒇𝒐𝒓𝒅𝒆𝒓𝒖𝒏𝒈 𝒂𝒏.

Nach Wawa’s Tod dachte ich eigentlich, ich würde eine Art Erleichterung verspüren. Immerhin ist das Leben ohne ihn um soooooooo vieles leichter. Jedoch was war? Ich fühlte mich unterfordert, ohne Aufgabe, regelrecht leer. 

Zum Glück hat mir das Schicksal einen Pflegehund geschenkt. Dieser kleine Kerl namens Henry setzt Wawa’s Erbe fort. 

Für diejenigen welche sich nun Fragen warum Henry nicht einen Dauerplatz bei mir bekommt. Henry ist nun über 1 ½ Jahre bei mir und hat sich zu einem tollen Hund entwickelt. Leider kann ich Henry hier nicht das richtige zuhause bieten, welches für ihn das Beste wäre. Henry braucht ein ruhiges Zuhause, irgendwo auf dem Land. Gerne kann er ein Hund von mehreren sein, denn legt man den Focus auf ihn, kann es schnell doof werden. Henry braucht Struktur, Ruhe und Ruhe. Zu viele Reize überfordern ihn sehr schnell, dann wird er wieder doof. Wie ein Kind: Nach müde kommt blöd…

Wawa hat mich auf den Weg des Hundetrainers gebracht, mit jedem neuen Kundenhund habe ich auch die Möglichkeit mich weiterzuentwickeln und mein Wissen, meine Erfahrung, meine Intuition und mein Bauchgefühl weiterzugeben.

Ich bin unendlich Dankbar dafür, dass ich durch Wawa dazu genötigt wurde, diesen Weg zu gehen und dankbar dafür, dass ich, mit meinem Hunden und mit meinen Kunden und Kundenhunden, diesen Weg weiter gehen darf. 

Abschied nehmen.

Heute geht es um das Thema Abschied nehmen. Ein Thema welches wir nur zu gerne weit von uns schieben, ein Thema welches uns sehr unangenehm ist. 

Abschied nehmen gehört zum Leben. Dieser Satz klingt völlig selbstverständlich und doch ist es einer der schlimmsten Wege. Denn sind wir doch einmal ehrlich, es ist immer zu früh, wenn derjenige der diese Welt verlässt, noch Leben möchte. 

Das gilt für Mensch und Tier gleichermaßen. 

Der Mensch hat noch Zukunftspläne, oder steht vielleicht sogar noch mitten im Leben aus welchem er herausgerissen wird. 

Der Hund lebt zwar im hier und jetzt, aber wenn es ihm gut geht und er sich bei seinem Menschen geborgen fühlt, bin ich mir sicher, wird auch ein Hund schwer Abschied nehmen können und wollen.

Warum fällt es uns so unglaublich schwer, sich mit diesem Kapitel unseres Lebens zu beschäftigen?

Vielleicht weil wir einfach denken wir hätten unendlich Zeit. Das würde erklären weshalb wir vieles auf Später schieben, oder in Bezug auf unsere Hunde, weil wir immer, immer mehr, gutes Benehmen von unseren Hunden verlangen, anstatt die begrenzte Zeit zu genießen, uns an dem erfreuen was toll ist. 

Wir Menschen haben die Eigenschaft, dass es nie gut genug ist… wir wollen immer mehr, es soll immer besser sein- Der Hund ist nicht immer perfekt Leinen führig, er pöbelt an der Leine, früher war es öfter, heute seltener… Wir werten das was wir nicht haben viel höher, als das was wir haben, denn dass was wir haben ist meist selbstverständlich. 

Doch ist es das? 

Oft habe ich mir die Frage gestellt, was ist schlimmer. – Ein völlig unvorbereiteter Abschied, aus heiterem Himmel. Von jetzt auf gleich. Oder ein langsam unaufhaltsamer Abschied, wo Zeit ist sich auf dem Moment vorzubereiten?

Diese Frage ist, denke ich, sehr individuell zu beantworten. Alles, im Leben, hat 2 Seiten, alles hat sein Für und wider…

Kommt der Abschied unvorbereitet, gibt es vielleicht Dinge welche man gerne noch geregelt gehabt hätte oder Worte welche man noch gerne gesagt hätte. Bei mir war einmal der Gedanke sehr präsent, ich konnte meinem Hund das Meer nicht zeigen. Ja, ich weiß… ein alberner Gedanke… aber das hatte mich, warum auch immer, sehr beschäftigt.

Ist der Abschied auf Raten, ist eventuell Zeit Dinge zu regeln, Gespräche zu führen, Liebe zu geben. 

Aber vorbereiten? Nein vorbereiten kann man sich nicht!!! 

Der Mensch ist unlogisch gebaut, so möchte ich es formulieren. Wir Menschen sehen den Ist- Zustand, wir können Situationen realistisch bewerten. Jedoch kommen uns ständig unsere Emotionen, unser Glaube und unsere Hoffnung, in die Quere. Wir sehen das Hier und Jetzt, mit dem Wissen Abschied nehmen zu müssen. Dennoch halten wir an dem Glauben fest, das Blatt möge sich noch wenden und hoffen auf eine Wendung. An dieser Hoffnung halten wir uns fest, bis zum letzten Atemzug. Der Abschied kommt auch dann unvorbereitet, denn die Zeit der Vorbereitung verbringen wir mit hoffen, glauben und bangen. 

Wie kann mit dieser Situation umgegangen werden?

Auch wieder sehr individuell. Sätze wie das Leben geht weiter, oder die Zeit heilt alle Wunden… Entschuldigung, einen sch… helfen solche Worte. Ich behaupte, es gibt nichts das hilft. Wir alle müssen da durch und zusehen, dass wir nicht untergehen. 

Mit dem Schmerz werden wir lernen müssen zu leben, den Verlust, lernen zu akzeptieren. Was wichtig ist, uns die Frage nach dem Warum, nicht zu stellen. Es wird nie eine Antwort darauf geben, die Frage kann uns lediglich auffressen. Das Leben ist nicht fair, wie bitte schön soll es dann der Abschied sein?

Was möchte ich euch mitgeben?

• Geniest die Zeit

• Lebt heute

• Lasst auch mal 5 gerade sein

• Überlegt euch genau, ob es wirklich Wert ist sich aufzuregen.

• Vergebt, seid nachsichtig und tolerant

• Lasst keine Gelegenheit aus zu sagen, „schön, dass es dich gibt“ 

Urlaub und Hund!?!?


Der Urlaub ist vorüber, die Schule hat wieder begonnen, die Arbeitswelt hat uns wieder.

Wie habt ihr eueren Urlaub verbracht?

Wir, waren mit dem Wohnmobil und allen Hunden am Gardasee. Ich liebe den Gardasee, wie Millionen Touristen aus der ganzen Welt auch. 

Früher wäre dieses Reiseziel undenkbar für mich gewesen. Zu eng, zu viele Menschen, zu viele Hunde usw.

Urlaub,- die schönste Zeit in Jahr! Das, worauf sich jeder von uns freut. – Doch für einige von uns, entwickelt sich dieser Gedanke an Urlaub, zu einer Horrorvorstellung.

Plötzlich, wird einem bewusst, wie viele Baustellen es in der Beziehung zu unserem Hund noch gibt. Welche Erziehungslücken, oder gar tiefe Krater, wir noch haben.

- Wuffi kann nicht alleine bleiben.

- Wuffi pöbelt an der Leine.

- Wuffi bellt und kläfft sobald er unbekannte Geräusche wahrnimmt, oder fremde Menschen sieht.

- Womöglich mag Wuffi keine fremden Menschen und reagiert wenig freundlich auf diese.

- Man kann Wuffi nicht mit ins Restaurant, oder zu verschiedenen Freizeitaktivitäten mitnehmen.

- Es gibt keine einsamen Gassi Wege…

Puhhhhh,- die Gedanken beginnen zu kreisen und wir bekommen schlussendlich Schweißausbrüche bei dem Gedanken an Urlaub.

- Wie wird es dort werden.

- Werde ich mich blamieren.

- Was denken die anderen über mich.

- Wird Wuffi das gesamte Hotel zusammen bellen, werde ich womöglich noch des Platzes verwiesen.

- Hoffentlich beißt Wuffi niemanden.

- Schaffe ich das mit meinem Wuffi. 

- Oder sogar, ich schaffe das nicht!!!

Der ein oder andere entscheidet sich nun, doch lieber zu Hause zu bleiben. Andere bringen den Hund in eine Pension, oder zu Freunden, oder zu einer Hunde- Nanny und gehen ohne ihren Hund in den Urlaub. Wieder andere setzen ihren Hund gewissenlos, irgendwo aus. 

Glaubt mir, das ist nicht selten. Eine gute Freundin von mir hat einen solchen Hund gefunden und behalten. Irgendwo im Nirgendwo, festgebunden und sich selbst überlassen. 

Eines könnt ihr mir glauben, ich weiß wovon ich hier rede, ähhhhm schreibe. 

All diese Gedanken sind mir sehr gut bekannt. All diese Situationen habe ich selbst erlebt, das eigene Kopfkino und die damit verbundenen Emotionen gefühlt. Auch ich habe Urlaube abgesagt oder umgeplant.

Eine Trainerkollegin, hat in einem Seminar um Angst bei Hunden gesagt: Der Weg geht durch die Angst! (

Hier bitte einmal genau über diesen Satz nachdenken!!!!!)

Das Stimmt!!!! Wir müssen Probleme angehen, müssen aktiv in diese Situationen hinein gehen um sie zu trainieren! 

Doch, das kostet Überwindung! Schon wieder beginnt unser Gedankenkarusell sich zu drehen.

- Was denken die Anderen?

- Bringt das überhaupt etwas?

- Kann ich das?

- usw.

Hinzu kommt noch, der innere Schweinehund. 

Ich muss selbst aktiv werden. Ich muss den Allerwertesten in die Höhe bringen und mich bewegen. Ich muss mein Tun überdenken, mich selbst hinterfragen und an MIR arbeiten! 

Ist es doch viel leichter und bequemer Ausreden zu finden.

- Zu wenig Zeit

- Zu viel um die Ohren

- Zu viel Arbeit

- Der Hund ist zu alt, zu stur, der will nicht… 

- Die Rasse ist nicht erziehbar

- Er ist aus 2. Hand und hat seine Vorgeschichte

Was gibt es für Möglichkeiten?

1. Man belässt alles beim Alten, bleibt zu Hause und jammert weiter oder ergibt sich seinem Schicksal. 

2. Man trennt sich von seinem Hund

3. Man stellt sich seinen Problemen und beseitigt sie. Und zwar ein Problem nach dem Anderen.

Es liegt an uns, es ist unsere Entscheidung. Ein entspannter Urlaub mit Hund ist möglich. Es ist möglich sein Urlaubsziel nach eigenen Wünschen auszusuchen und den Hund zu integrieren!

Auch ich habe vor vielen Jahren eine Entscheidung getroffen. Die Entscheidung, die Herausforderung anzunehmen und mich meiner/ unserer Probleme zu stellen. 

Es kostete viel Kraft, erforderte Selbstdisziplin, Durchhaltevermögen und Geduld. Das alles waren nicht die Eigenschaften welche bei mir im Überfluss genetisch hinterlegt waren. Ich musste hart an mir arbeiten. Die Erfolgslinie verlief auch nicht steil bergauf. Nein, es war eher wie eine Gebirgswanderung. Es ging bergauf und bergab. Auch habe ich hin und wieder das Ziel, den Gipfel, nicht mehr gesehen. Doch ich habe mich immer wieder aufgerafft und bin weitergelaufen. Schritt für Schritt, dem Ziel entgegen.

Dieser Entscheidung geschuldet ist etwas Wunderbares geschehen.

Ich habe mich verändert. Meine Einstellung hat sich verändert. Meine Sichtweise hat sich verändert. Ich habe meine Ziele und Ansprüche an mich verändert.

Einfach kann jeder!!! Das hat meine Freundin einmal zu mir gesagt, als ich in Selbstmitleid badend, mich über die vielen „einfachen Hunde“ und meinen ignoranten Knallkopf geärgert habe…

Die Frage ist was ist einfach? Diese Empfindung ist subjektiv.

Aber die Frage welche ich mir gestellt habe: Bin ich jeder? Möchte ich sein, wie jeder?

Nein, ich möchte besser sein wie jeder! Mein persönliches Anliegen ist es, Hunden ein zu Hause zu geben, welche andere nicht haben wollen. Diese Hunde aufzunehmen die nicht für jeden bestimmt sind. Ich möchte ihnen ein zu Hause geben und von und mit ihnen lernen und leben. Dieser Anspruch an mich selbst, nimmt mir das Recht zu jammern  und gibt mir den Willen immer besser werden zu wollen.

Nun bin ich doch etwas vom Thema abgeschweift, sorry. 

Das Leben ist oftmals nicht leicht, umso wichtiger sind Auszeiten, umso wichtiger ist Urlaub. Ziel ist es den Urlaub zu genießen, das Leben zu genießen. Was gibt es schöneres, als wenn Wuffi mit von der Partie ist? Urlaub vom Alltag und das entspannt mit seinem Hund!!!

Was kann und möchte ich euch in diesem Post mitgeben? Ganz einfach, -Tipps! 

1. Seid mutig

2. Stellt euch euern Problemen

3. Springt über euern Schatten

4. Nehmt euch selbst nicht so ernst

5. Lacht auch mal über euch selbst

6. Scheut euch nicht um Hilfe zu bitten

Der Weg geht durch die Angst!!! 

Zuckerbrot oder Peitsche, oder Zuckerbrot und Peitsche? 


Muss ein Hund erzogen werden und wenn ja welcher Weg ist der Richtige? 

Diese Frage stellt sich sicher jeder Hundehalter, sobald der Entschluss gefasst ist, sein Leben fortan mit einem Hund zu bereichern. 

In seiner Vorstellung hat man einen treuen unauffälligen Begleiter an seiner Seite. Ein Freund, der immer gut gelaunt ist, einen tröstet, wenn man traurig ist, mit den Kindern spielt, den Besuch willkommen heißt und Einbrecher fern hält. Ein anspruchsloses Familienmitglied welches stets freundlich ist zu Mensch und Tier und immer zu Diensten seiner Familie. 

Nun, möchte ich nicht behaupten es gäbe solche Hunde nicht. ABER, eine große Zahl an Hunden kann die Anforderungen, welche an sie gestellt werden, nicht Erfüllen. 

Warum ist das so? 

Das hat sicherlich viele Gründe. 

Was mir allerdings tag täglich begegnet ist: Es wird schlicht und einfach vergessen, dass der Hund ein Hund ist! Dass der Hund ein Tier ist, der unumstritten im laufe von vielen, vielen Jahren sich weiterentwickelt hat und sich an das Leben mit dem Menschen angepasst hat, aber er ist und bleibt ein Hund, er ist und bleibt ein Tier. 

Was für mich jedoch essenziell ist, der Hund tickt anders als der Mensch. Stellt man den Hund einem Menschen gleich, so kann die Freundschaft oder die Beziehung aus dem Gleichgewicht geraten. 

Ich rede nicht davon: Der Hund gehört an eine Kette und muss auf dem Hof leben. Nein!!!! 

Ich rede davon, dass man sich bewusst machen muss, was braucht der HUND!!! Wir Menschen schaffen uns einen Hund an und wissen sofort, was wir von dem Hund erwarten. 

Doch was kann der Hund von uns erwarten? 

Was wollen wir dem Hund geben und braucht der Hund zum glücklich sein das, was wir ihm geben??? 

Braucht der Hund in jedem Zimmer der Wohnung ein tolles Bettchen, braucht der Hund Berge von Spielsachen, will der Hund mit Liebe überschüttet werden, möchte der Hund permanent gestreichelt oder bespaßt werden??? Möchte der Hund stundenlang an einer Leine durch die Gegend laufen, oder möchte er Hinz und Kunz im Park „Hallo“ sagen?? 

Wirft man einen Blick auf die Bedürfnispyramide nach Abraham Harold Maslow wird schnell klar, man sollte doch das Ein oder andere im Zusammenleben mit seinem Vierbeiner überdenken. 

Stehen doch an erster Stelle die GRUNDBEDÜRFNISSE!!! 

Schlafen – Die Nahrungsaufnahme – und die Möglichkeit die aufgenommene Nahrung wieder auszuscheiden.

Bereits HIER kommen viele Hundehalter ins Wanken!!! 

Ein erwachsener Hund ruht in der Regel, sofern er gelassen wird und er es auch gelernt hat, zwischen 18 und 20 Stunden am TAG!!! 

Das ist die Natur des Hundes!!! 

Die nächste Ebene der Pyramide ist SCHUTZ und SICHERHEIT. 

Nun über Schutz brauchen wir nicht zu sprechen, die meisten Hunde hierzulande leben in materiellem Wohlstand. 

Anders sieht es mit dem Thema Sicherheit aus! Kann sich der Hund bei uns sicher fühlen??? 

Ja? Sicher? Oder doch nicht? 

Ich nenne mal ein paar Punkte zum darüber nachdenken.- 

Bellt der Hund, wenn es klingelt? Steht der Hund, zuerst an der Türe? 

Zieht der Hund an der Leine? 

Pöbelt der Hund an der Leine? 

Man unterhält sich mit dem Nachbarn und der Hund stellt sich vor einen? Der Hund stellt sich zwischen seinen Halter und dessen Gesprächspartner? 

Der Hund legt sich zwischen seine Menschen? Vielleicht legt er sich sogar auf seine Menschen… 

Wenn Besuch zu Hause ist, begrüßt der Hund den Besuch, ist ständig mittendrin und legt super- süß den Kopf auf den Oberschenkel, des auf dem Sofa sitzenden Besuchs? 

Das alles sind Dinge, welche der Hund tut, um für seine Sicherheit und / oder die Sicherheit seiner Menschen, zu sorgen. 

Warum muss er das machen, sollten nicht wir das übernehmen? 

Die Antwort ist denkbar einfach, JA!!! Wir müssen sogar! 

Denn wenn hier bereits unser gemeinsames Leben ins Straucheln gerät, kann alles andere nicht besser werden. 

Wenn hier unser Hund uns nicht vertrauen kann und wir kein verlässlicher Partner darstellen, so wird der Hund selbst für seine Sicherheit sorgen. Die Schwierigkeiten sind vorprogrammiert. 

Doch wie tun, dass es richtig ist? 

Zuckerbrot? Peitsche? Oder Zuckerbrot und Peitsche? 

Hier gehen die Meinungen weit auseinander! 

Antiautoritäre Erziehung hält auch in der Hundeerziehung Einzug. Doch ist das richtig? Ist es richtig gutes Verhalten mit Keksen zu bestätigen und falsches Verhalten zu ignorieren??? 

Kann man falsches Verhalten überhaupt ignorieren? 

Stellen wir uns folgendes Szenario vor: 

Der Hund beißt den Postboten in den Arm. Wird der Postbote den Arm stillhalten und friedlich abwarten, bis der Hund loslässt und dann einfach unbeirrt weiterlaufen?? 

Nein, sicher nicht! 

Genauso wenig ist es sinnvoll einen Hund ausschließlich über Strafen zu erziehen. Auch ein Hund hat das Bedürfnis nach Bestätigung. Ein Hund wächst mit Erfolgen. Positiv wie negativ! Es ist genauso wichtig dem Hund Anerkennung zu zollen für gute Leistung. 

Für mich ist ganz klar die Antwort Zuckerbrot und Peitsche! 

Wir Menschen bekommen im Laufe unseres Lebens einen Rahmen, in dem wir uns bewegen. Wir lernen was ist richtig und was ist falsch. Das lehren uns zuerst unsere Eltern, Geschwister und später noch allerhand andere Menschen. Fallen wir aus dem Rahmen werden wir zurechtgewiesen. 

Warum fällt es so vielen Menschen schwer ihrem Hund einen Rahmen zu geben??? Ihm zu sagen was richtig ist, können die meisten, ABER ihm zu sagen was falsch ist… 

Viele Hunde treiben wie manövrierunfähige Schiffe auf dem offenen Meer, ehe sie beginnen, selbst Luft in ihre Segel zu blasen. 

Der Mensch steht da und schaut zu und wundert sich anschließend, wenn der Hund nicht in den angeblich sicheren Hafen der Beziehung zurückkehrt! 

Doch ist er denn sicher, war er denn je sicher? 

Diese Frage stelle ich mir häufig zu Beginn eines Coachings. 

Wo ist der Anfang?


Kennt ihr das? Ihr habt eine Rolle Tesafilm in der Hand und dreht sie, und dreht sie und sucht den Anfang.

Dieses „Problem“, diese Frage, stelle ich mir täglich im Training mit den Hunden, im Training mit den Menschen.

Wo ist der Anfang? 

Genau so wie man die Kleberolle in seinen Händen dreht, drehen sich die Menschen mit ihren täglichen Schwierigkeiten mit ihren Hunden im Kreis.

Dabei ist es erst einmal völlig egal welche Schwierigkeiten sich darstellen.

• Der Hund zieht an der Leine

• Der Hund kann nicht alleine bleiben

• Der Hund pöbelt an der Leine

• Der Hund jagt Jogger, Radfahrer oder andere Tiere

• Der Hund ist nervös und unruhig

• Der Hund bellt im Übermaß

So unterschiedlich sich die Probleme darstellen, so häufig liegt der Ursprung eines unerwünschten Verhaltens des Hundes, ganz wo anders. In den meisten Fällen, startet das Training an einer völlig anderen Stelle, nämlich am ANFANG!!!

Doch, wo ist der Anfang?

Zu Hause ist Daisy (wer unser YouTube Video gesehen hat, kennt Daisy. Den Hund des Nachbarn ) doch der tollste Hund. Sie ist ruhig, kuschelt gerne, schmust mit Herrchen und Frauchen auf dem Sofa, begrüßt schwanzwedelnd und freundlich den Besuch, schaut interessiert beim Kochen zu, ist rundum ein Sonnenschein. 

Wer sollte denken, dass meistens der Anfang der Probleme in dieser Harmonie liegt. Oder ist es aus Hundesicht vielleicht gar keine Harmonie? 

Oftmals deuten wir das Verhalten der Hunde schlichtweg falsch! Die Folgen unserer falschen Interpretation sind mal mehr mal weniger schwerwiegend.

In einem meiner letzten Posts, habe ich das Thema Grenzen setzen, einen Rahmen vorgeben, aufgegriffen. Hier, zu Hause, wird der Rahmen festgelegt. Hier, zu Hause, werden die Grenzen festgelegt. 

Das erscheint für den ein oder anderen nun überflüssig oder unlogisch zu sein. 

Schauen wir uns ein paar Szenen aus dem täglichen Leben an:

Es klingelt an der Türe. Daisy, stets erfreut über Besuch, eilt zur Türe und kann es kaum erwarten, bis Herrchen die Türe öffnet, damit Daisy, ihren Besuch willkommen heißen kann. Schwanzwedelnd hüpft sie von Einem zum anderen, dreht ihre Kreise um den Besuch, vielleicht bellt sie vor Freude und rennt aufgeregt zwischen dem Besuch, dem Herrchen und dem Wohnzimmer hin und her. Daisy springt abwechselnd den Besuch, sowie auch Herrchen an. Sie ist einfach Überschwänglich in ihrer Begrüßung. Der Besuch kniet sich sofort zu Boden und kuschelt Daisy ausgiebig. Ist der Besuch im Wohnzimmer angekommen und hat Platz genommen, legt sich Daisy neben den Besuch, auf das Sofa und legt zuckersüß den Kopf auf den Schoß des Besuchs, welcher selbstverständlich gerne Daisy streichelt. 

Daisy ist generell sehr anhänglich, wenn Frauchen in der Küche das Essen zubereitet ist Daisy stets zur Stelle. Daisy liebt es Frauchen beim Kochen oder Backen zuzuschauen. Ab und an passiert es Daisy sogar, dass sie vor lauter zuschauen im sitzen einschläft. ABER, sie schläft nur so lange, bis Frauchen die Küche verlässt…Daisy begleitet Frauchen überall hin, wenn es nach Daisy ginge, würde sie sogar mit auf die Toilette gehen.

Was Daisy überhaupt nicht gefällt ist, wenn Frauchen kurz in den Keller läuft, um die Wäsche aus der Waschmaschine zu holen. Alleine bleibt Daisy nur sehr, sehr ungerne. Sie leidet schrecklich unter Trennungsangst… Deshalb sind in der Wohnung auch alle Türen offen und jeder Raum ist für Daisy jederzeit zugänglich. 

Wenn Frauchen außer Haus geht, darf Daisy selbstverständlich mit, sei es auch nur kurz zum Bäcker oder an den Briefkasten. Bewegung tut ja schließlich gut. 

Daisy ist leider sehr wählerisch mit ihrem Futter. Gefühlt haben Herrchen und Frauchen schon alle auf dem Markt befindlichen Futtersorten ausprobiert, Daisy frisst nie ihren Napf leer. Nun bekommt Daisy täglich 3 unterschiedliche Sorten Futter zu ihrer ständigen Verfügung. Schließlich muss Daisy ja was essen und wir Menschen möchten auch nicht jeden Tag Schnitzel.

Was Daisy sehr gerne hat, wozu sie auch nie nein sagt, sind Hasenohren. Hasenohren bekommt sie immer zur Belohnung, nach dem Essen, vor dem ins Bett gehen oder zur Beschäftigung, wenn Frauchen im Homeoffice arbeitet. Ach ja und an Tagen wo sie so schlecht isst bekommt sie auch Hasenohren, damit sie zumindest etwas isst… Daisy liebt diese Hasenohren. Warum sie sonst so schlecht isst, ist Frauchen und Herrchen ein Rätsel.

Die Abende verbringen Herrchen und Frauchen in der Regel zusammen auf dem Sofa. Im Fernsehen lieben sie die Serien und Daisy genießt die gemeinsame Zeit und liegt immer zwischen Herrchen und Frauchen, so können sie, sie beide gleichzeitig streicheln. Wenn Herrchen in den Werbepausen aufsteht und einen Kaffee zubereitet, knurrt Daisy ab und an und beschwert sich über die Unruhe. Sie ist so sensibel und harmoniebedürftig… Frauchen drückt sie dann immer feste an sich und erklärt Daisy, dass Herrchen doch nur Kaffee gebracht hat und meist geht Herrchen noch einmal in die Küche und bringt Daisy ein Hasenohr. 

Herrchen, Frauchen und Daisy befinden sich im Glück, oder etwa nicht???

Nun, ist jedoch etwas Schreckliches passiert!

Daisy hat Fr. Piepsestimme, eine weitere Hausbewohnerin aus dem Nichts heraus, gebissen. Frau Piepsestimme wollte Frauchen, welche mit Daisy am Briefkasten war, lediglich die Tageszeitung überreichen…

Hier mache ich einen Schnitt!!!!!

Sooooooo!!! Das ist für gewöhnlich der Moment, an dem schnellst möglich ein Hundetrainer gerufen wird. 

Was ist plötzlich in Daisy gefahren? 

Die Info an den Hundetrainer lautet: Plötzlich aus heiterem Himmel ohne Grund hat Daisy die Frau gebissen…

Die Frage steht im Raum, warum zeigt Daisy dieses Verhalten? 

Was war Daisy´s Motivation, solch drastische Maßnahme zu ergreifen? 

War es wirklich „aus heiterem Himmel“, oder hatte Daisy vor diesem Schritt, der Nachbarin eine Verwarnung ausgesprochen, welche jedoch nicht gesehen oder beachtet wurde?

Hätte dieser Zwischenfall verhindert werden können? Und wenn ja, wie?

Die Frage nach dem Ob, kann ich einfach beantworten. JA!!!

Die Frage nach dem Wie? Hier beginnt die Suche! Genau hier stellt sich die Frage: „Wo ist der Anfang“? 

Daisy war in der Welpengruppe, Daisy beherrscht die Grundkommandos und ist im Großen und Ganzen auch gut Leinen führig. 

Zuhause, ist laut Herrchen und Frauchen alles toll und es gibt keinerlei Probleme. 

Wenn ich mir das tägliche zusammenleben mit Daisy anschaue, komme ich jedoch zu dem Entschluss: Hier ist wenig in Ordnung! 

Mal liegt der Fehler im Detail, ein anderes Mal ist es Unwissenheit. Oder aber und dass nicht selten, ist es Ignoranz oder Faulheit. Der Leidensdruck der Menschen ist nicht hoch genug und sie werden nicht zum Handeln gezwungen.

Das ist alles menschlich!!! Wir Menschen machen Fehler, niemand ist perfekt.

Allerdings…!!! 

Wer sich entscheidet, einen Hund in seine Familie aufzunehmen, übernimmt eine Verantwortung. Dieser Verantwortung kann man nur gerecht werden, wenn man sich mit dem Wesen im Ganzen auseinandersetzt, sich mit seinen Bedürfnissen beschäftigt und weiß wie das Gegenüber Tickt. Das gilt für Mensch und Tier.

Harmonie stellt sich nur ein, wenn die Bedürfnisse von allen gedeckt werden und Grenzen und Regeln aufgestellt werden, welche von allen eingehalten werden.

 Du erntest, was du säst!


Diese Redewendung gilt in vielen Bereichen des täglichen Lebens, auch in der Hundeerziehung. 

Wieso?

Nun, knüpfen wir einmal an meinen vorangegangenen Beitrag „Wo ist der Anfang“ an“.

Wir beginnen,- am Anfang!

Die Entscheidung ist gefallen und wir haben den Entschluss gefasst, ein Hund soll bei uns einziehen. 

Ich könnte bereits hier weiter ausholen und die Lebensumstände und die Auswahl der Hunderasse, die Frage eines Welpen, oder eines erwachsenen Hundes, Tierschutzhund oder Tierheimhund, mit einbeziehen, jedoch sprengt das bereits den Rahmen. 

Also gehen wir davon aus, dass wir eine Vernünftige Entscheidung getroffen haben und uns den Hund ausgesucht haben welcher vom Charakter und seinen Bedürfnissen entsprechend, mit unserem Leben kompatibel erscheint. Wir haben den Hund nicht wegen seines Aussehens ausgesucht…

Heute ist der Tag der Tage und der Hund kommt in sein neues Zuhause. Achtung!!! In wessen Zuhause kommt der Hund? 

Hier legen wir bereits unser erstes Korn, hier haben wir bereits die Wahl und treffen eine Entscheidung!

Zieht der Hund in unser Zuhause und wir geben ihm einen Platz in unserem Zuhause?

Oder, zieht der Hund in sein neues Zuhause? 

Dies sind bereits zwei Grund unterschiedliche Ansichten und auch zwei unterschiedliche Herangehensweisen.

Hier bereits entscheide ich über mein und dein?

Doch wie mache ich hier einen Unterschied?

Gebe ich dem Hund einen Platz in meinem Zuhause, so betrete ich mit meinem Hund gemeinsam das Zuhause. Ich begleite ihn an seinen Platz, welchen ich ihm zuvor eingerichtet habe. Dieser Platz ist von nun an SEIN Platz, hier schläft er, hier ruht er, hier frisst er, hier entspannt er, hier wird er in Ruhe gelassen. Dies ist sein Rückzugsort, dies ist sein Platz in meiner Wohnung in meinem Zuhause, welches ich mit meinem Hund teile.

Oder aber: Ich betrete mit meinem Hund gemeinsam sein neues Zuhause. So gehen wir gemeinsam über die Türschwelle, ich schließe die Türe, ich entferne Halsband und Leine und lasse meinen Hund in aller Ruhe sein neues Zuhause erkunden. Ich folge ihm von Raum zu Raum und schaue zu wie er jeden Winkel des Hauses oder der Wohnung unter die Lupe nimmt.

Du erntest, was du säst…

Der Hund ist den ersten Tag bei uns. Das Leben des Hundes hat sich von jetzt auf gleich, ohne Ankündigung um 100 % verändert. Nichts ist mehr, wie es war. Neue Umgebung, neue Gerüche, neue Menschen, neue Geräusche. Nichts ist mehr vertraut. 

Nun setzen wir das 2. Korn.

Wir haben den Hund an seinen Platz gebracht, nehmen uns Zeit ihm klarzumachen, dass dies nun „sein Platz“ ist. Sobald der Hund diese Akzeptanz zeigt, entfernen wir uns und geben dem Hund Ruhe. Der Hund soll in Ruhe von „seinem Platz“ aus, sich mit den neuen Eindrücken in seinem nahen Umfeld vertraut machen. Er soll sich mit seinem nahen Umfeld auseinandersetzen und diese Eindrücke, in Ruhe, verarbeiten können.

Oder aber: Wir laufen dem Hund in der Wohnung hinterher. Das müssen wir schließlich, schon allein aus dem Grund: Es könnte ja nun sein, er muss mal Pippi und diesen Moment sollten wir nun nicht verpassen… Also folgen wir unserem Hund kreuz und quer durch die Wohnung. Wir nennen ununterbrochen seinen Namen: Bello schau mal hier, das ist deine Quitscheente, Bello schau mal, das ist dein Wassernapf, Bello schau mal, das ist dein Platz im Wohnzimmer, Bello schau mal, das ist dein Platz im Schlafzimmer, Bello schau mal, das ist dein Kuschelbärchen usw.

Du erntest, was du säst!

Hunde können und müssen Neues in Ruhe verarbeiten, dies kann nur geschehen, wenn sie auch Ruhe bekommen. Ein gesunder, erwachsener Hund ruht bis zu 20 Stunden am Tag!!! Das ist normal! Das ist die Natur des Hundes!

Setzen wir nun Korn Nummer 3.

Bello hat seinen neuen Platz akzeptiert, hat sich abgelegt und uns beobachtet. Wir haben uns eine Tasse Kaffee zubereitet und setzen uns aufs Sofa und entspannen uns ebenfalls. Bello ist nach einer Weile eingeschlafen und befindet sich nun in Lummerland. Dort ist Bello genau richtig und wir warten geduldig, bis Bello wieder aufwacht, wenn dies unseren Zeitrahmen sprengt, bereiten wir irgendwann Bellos Mahlzeit zu und servieren ihm diese auf seinem Platz. Bello kann die Mahlzeit zu sich nehmen und wenn er fertig ist, oder aufgehört hat zu fressen, räume ich seinen Napf ab. Ich lege Bello das Halsband und Leine an und gebe ihm entweder im Garten oder am Baum vor der Haustüre oder auf dem Grünstreifen gegenüber der Straße die Möglichkeit sich zu lösen. Danach gehe ich wieder in die Wohnung und bringe Bello wieder auf seinen Platz. Hier kann und soll Bello wieder entspannen und ruhen. Ich widme meine Aufmerksamkeit anderen Dingen.

Oder aber: Nachdem Bello nun jeden Winkel der Wohnung mehrfach begutachtet hat, legt sich Bello mitten auf den Wohnzimmerteppich. Jetzt ist unser Moment! Wir holen die Quitscheente und starten ein Spiel. Leider ist Bello nicht in Spiellaune, er steht auf und legt sich ein paar Meter weiter erneut ab. Wir bringen das Spielzeug zurück ins Körbchen und holen nun einen tollen Kauartikel. Bello freut sich wie Bolle und frisst ihn mit Hingabe an Ort und Stelle. Nachdem Bello den Kauartikel verzehrt hat, schläft er ein. Wir haben Bello zwar ein wunderschönes Bettchen gekauft, aber egal. Lassen wir ihn auf dem Sofateppich schlafen… Es ist nun Nachmittag und die Familie und Freunde und Bekannte kommen um das neue Familienmitglied kennen zu lernen und um es zu begrüßen. Jeder bringt ein Geschenk für Bello. Mal ist es ein Leckerli, jedoch meist ist es ein Spielzeug. Rund um Bello sieht es aus wie in einem Spielwarengeschäft. Bello hüpft von einem zum anderen und hups! Ein Missgeschick! Bello hat vor Freude Pippi gemacht…

Du erntest, was du säst!

Welpen, junge Hunde oder auch Hunde aus dem Tierschutz sind bei Veränderung schnell überfordert. An Veränderungen und Neues sollte immer in Ruhe herangegangen werden. Es ist immer besser, mit dem Hund, in kleinen Schritten an Neues heranzugehen. Bekommt der Hund keine Möglichkeit Dinge zu verarbeiten, so bedeutet dies für den Hund, er kann den Stress der Veränderung, den Stress des Neuen, nicht Verarbeiten. Dies hat zum einen zur Folge, der Stress wird nicht abgebaut werden kann und der Hund unter Stress auch nicht lernen kann. Zum anderen steigt der Stresspegel kontinuierlich an was sich auf Dauer auf das Verhalten des Hundes und auch auf seine Gesundheit negativ auswirkt.

Beenden wir Bellos ersten Tag und setzen das 4. Korn.

Bello ist nach einiger Zeit des Dösens erwacht und wird etwas unruhig. Ich gehe zu Bello, lege ihm Halsband und Leine an und gebe ihm die Möglichkeit sich zu lösen. Ich gehe also in den Garten, an den Baum gegenüber oder den Grünstreifen auf der anderen Straßenseite. Dort verharre ich und warte geduldig, dass Bello sein Geschäft verrichtet. Dann gehe ich zurück in die Wohnung und bringe Bello auf seinen Platz. Bevor ich zu Bett gehe, lade ich aktiv Bello ein, zu mir zu kommen und wir kuscheln eine Weile miteinander. Ich gehe mit Bello ins Schlafzimmer, bringe Bello in sein Bettchen im Schlafzimmer und begebe mich selbst zu Bett. Der erste Tag im neuen Zuhause neigt sich dem Ende.

Oder aber: Nachdem der Besuch gegangen ist, bekommt Bello sein Abendessen. Bello folgt mir in die Küche und sieht mir zu wie ich sein Futter zubereite. Bello bekommt sein Futter direkt in der Küche serviert. Bello freut sich sehr über den gefüllten Napf und winselt und springt vergnügt in der Küche umher. Zum Abschluss des Tages ziehen wir uns an und gehen noch ein wenig Gassi. Bello muss schließlich die neue Umgebung kennenlernen und wissen, wo sein neues Zuhause ist. Eine Stunde später sind wir wieder zu Hause und ich richte mich für die Nacht. Bello ist, nachdem er mir im Bad zugeschaut hat, im Hausgang eingeschlafen. Ich wecke ihn und nehme ihn mit ins Schlafzimmer. Hier schläft Bello nach dem Verzehr der gute Nacht Leckerlis ein.

Du erntest, was du säst.

Ich beschreibe hier nur einen Tag. Ein Bruchteil dessen, wie viele gemeinsame Tage hoffentlich folgen werden. Jedoch werden an diesem Tag 2 Wege eingeschlagen, welche unterschiedlicher nicht sein können. 

Egal welchen Weg wir mit unseren Hunden auch einschlagen, er wird nie immer nur gerade aus gehen. Wir alle machen Fehler, wichtig ist nur, dass wir immer unser Bestes geben.

Einen Fehler eingestehen können und wenn wir den falschen Weg genommen haben, uns die Mühe machen wieder auf den richtigen Weg zu gelangen. 

Wir ernten, was wir säen. Positiv wie negativ… 

In der Ruhe liegt die Kraft,
oder das Glück einen faulen Hund zu haben.

Vielleicht lehne ich mich mit diesem Post etwas weit aus dem Fenster, doch es ist ein Thema welches mir am Herzen liegt.

In vielen Hundeerziehungsratgebern, im Internet, oder Hundeschulen stößt man immer wieder auf das Thema Auslastung.
Stellen wir uns die Frage: Was ist Auslastung?
Grundlegend lassen sich die verschiedenen Auslastungsarten in mehrere Bereiche unterteilen:
Körperliche Auslastung.
Geistige Auslastung.
Olfaktorische Auslastung.
Soziale Auslastung.
Rassespezifische Auslastung.
Beginnen wir mit der geistigen Auslastung.
Kommandos erlernen, Tricks erlernen, Gegenstände suchen, oder komplexe Bewegungsabläufe einstudieren. Auch eine „Trainingsmethode“ fällt mir hierzu sofort ein: Shaping.
Plump gesagt, unter geistiger Auslastung versteht sich alles, wofür der Kopf, das Gehirn, zum Nachdenken benutzt wird 😊
Auf die olfaktorische Auslastung möchte ich nicht weiter eingehen, diese ist für diesen Artikel eher unwichtig.
Auf die soziale Auslastung komme ich später noch zurück.
Die rassespezifische Auslastung findet sich in allen übrigen Formen der Auslastung wieder, hier jedoch von Rasse zu Rasse in unterschiedlicher Intension und Priorität.
Der Windhund will rennen, der Dackel sucht Hasen, der Labrador bringt den Hasen dem Herrchen und der Kangal beschützt Haus und Hof…
Eingehen möchte ich hauptsächlich auf die körperliche und soziale Auslastung.
Zuerst einmal eine Frage:
Ist Bewegung gleich Auslastung? Ja, Bewegung ist eine Form der Auslastung.
Genügt nur Bewegung zur Auslastung, oder bedarf es mehr um einen Hund „richtig“ Auszulasten?
Bewegung ist wichtig und gesund, jedoch nicht alles im Leben des Hundes.
Die körperliche Auslastung, also Bewegung, kann sehr vielseitig gestaltet sein. Durchaus Sinnvoll, leider aber auch Sinnfrei…
Auf der Wiese stehen und Bello einen Ball werfen, oder eine Frisbee. Bello, wie von Sinnen, JAGT einem Ball dem nächsten nach und bringt ihn auch brav Herrchen zurück.
Oder die REIZ- Angel, bei der der Hund kreuz und quer einem an der Schnur hängendem Stück Fell hinterher JAGT.
Hundesport: Agility, Begleithundesport, Canicross, Degility, Diensthunde-Biathlon, Dog Biathlon, Dog Dancing, Dog Diving, Flyball, Gebrauchshundesport / Vielseitigkeitssport (IPO), Mantrailing und Fährtensuche, Mobility, Mondioring, Obedience, Rally Obedience, Rettungshundesport, Turnierhundesport, Windhund Sport / Coursing, Zughundesport (Bikejöring / Skijöring / Schlittenhundesport) usw.
Doch wie viel Auslastung in Form von Bewegung braucht ein Hund? Ich gehe noch einen Schritt weiter. Welcher dieser Beschäftigungen geht der Hund, welcher auf der Straße geboren wurde und in freier Natur lebt nach?
Ok, jetzt kann man sicher sagen dieser letzte Satz hinkt. Richtig! Hunde welche auf der Straße leben, haben andere Prioritäten. Sie müssen für ihre Nahrung sorgen, sich um ihre Sicherheit bemühen und Schutz suchen. Das alles nehmen wir in der Regel unseren Haushunden ab.
Und doch stelle ich mir die Frage: Würde der Hund von sich aus eine dieser Beschäftigungen auswählen? Einfach so als „Hobby“!
Nun, da bin ich mir nicht so sicher. …
Dennoch wurden die meisten Hunde ursprünglich für Aktivitäten wie Hüten, Apportieren oder Patrouillieren gezüchtet, also ist Bewegung Teil ihrer DNA
Bevor man sich für eine Hundesportart, oder eine Beschäftigung entscheidet sollte man überlegen, ob diese auch zu der Natur seines Hundes passt. Der Mops ist nicht der perfekte Hund für Canicross, jedoch der Husky für Schlittenhundesport.
Wer rastet, der rostet:
Folgende Zeile stammen nicht von mir, dennoch kann ich dem, in den meisten Punkten, zustimmen.
Wie viel Bewegung ein Hund wirklich braucht kann kaum allgemein festgelegt werden. Das optimale Bewegungsangebot muss stets individuell auf jeden Hund angepasst werden. Es gibt verschiedene Faktoren, von dem der Bewegungsbedarf eines einzelnen Hundes abhängt und die es zu beachten gilt.
Alter: Ein junger Hund hat natürlich mehr Energie und einen größeren Bewegungsdrang als ein alter Hund. Doch wann ist mein Hund eigentlich „alt“? Im Allgemeinen gelten kleine Hunde ab einem Alter von 12 Jahren als alt. Bei großen Hunden kann man ab 8 Jahren von einem alten Hund sprechen. Sie bevorzugen ihren Auslauf dann oft in einem gemäßigteren Tempo. Trotzdem ist regelmäßige Bewegung wichtig, um Beweglichkeit und Muskelmasse zu erhalten.
Ausdauer/Kondition: Ein fitter, gut trainierter und ausdauernder Hund verträgt mehr Bewegung als ein Hund, der noch am Anfang des sportlichen Trainings steht. Ausdauer muss langsam und stetig aufgebaut werden, um den Hund nicht zu überlasten.
Gesundheit: Der Gesundheitszustand eines Hundes spielt selbstverständlich eine große Rolle bei der Gestaltung des Auslaufs und der sportlichen Aktivitäten. Körperliche Beeinträchtigungen oder gar Schmerzen schränken jedes Lebewesen in seiner Beweglichkeit und Leistungsbereitschaft stark ein. Wie viel Bewegung diesen Hunden angeboten wird, sollte stets in Absprache mit dem Tierarzt erfolgen.
Körperbau: Ein athletischer Körperbau lässt meist auf einen großen Bewegungsdrang schließen, da die Anlagen des Hundes für Bewegung ausgelegt sind. Als Beispiel sind hier Windhunde oder auch Huskys zu nennen. Huskys sind sogar in der Lage extrem weite Strecken zurückzulegen. Beim härtesten
Schlittenhunderennen der Welt, dem „Iditarod“ in Alaska, legen die Hunde bis zu 240 km pro Tag zurück.
Rasse: Man sollte sich immer wieder vor Augen halten, dass alle Hunde vom Wolf abstammen. Dieser läuft in der freien Natur 20 bis 50 km am Tag. Nach der Domestikation der Wölfe wurden im Laufe der Jahre die verschiedensten Hunderassen hervorgebracht. Der Großteil dieser Hunde wurde jedoch als Arbeitstiere gezüchtet. Dazu gehören auch viele kleine Rassen wie beispielsweise der Dackel oder der Jack Russel. Ihnen liegt ein großer Bewegungsdrang in den Genen. Dies wird heute leider oftmals vergessen. Nur die wenigsten Rassen wurden als reine Begleit- und Gesellschaftshunde gezüchtet und weisen einen geringeren Bewegungstrieb auf.
Abwechslung: Es gibt einen großen Unterschied zwischen Bewegung und Auslastung. Ein Hund, der monoton an der Leine neben einem her traben muss wird zwar bewegt, ist aber weniger ausgelastet als ein Hund, dem ein abwechslungsreiches Bewegungsspektrum geboten wird und auch seine geistige Fitness fördert und fordert.
Hier vertrete ich eine andere Meinung: Für Hunde ist es immens anstrengend geordnet an der Leine zu laufen. Der Hund muss sich der Geschwindigkeit des Menschen anpassen und sich auf den Menschen konzentrieren. Darauf achten in welche Richtung der Mensch geht um nicht umgerannt oder angerempelt zu werden. Auch kann der Hund nicht frei schnuppern oder stehen bleiben wann und wo er ihm beliebt.
Mögliche Symptome von Unterforderung und Bewegungsmangel
Aggressives Verhalten, Zerstörungswut, übermäßiger Drang zu Kauen und zu Graben, sowie permanente Suche nach Aufmerksamkeit können Anzeichen auf Unterforderung und Bewegungsmangel sein. Die Verhaltensauffälligkeiten können sich auch in hyperaktivem Gekläffe und Gejaule äußern und schwere psychische Probleme nach sich ziehen.
Folgen von Bewegungsmangel
Ein Mangel an Bewegung kann nicht nur zu Verhaltensauffälligkeiten, sondern auch zu gesundheitlichen Problemen führen. Als Erstes ist hier wahrscheinlich die Gefahr von Übergewicht zu nennen. Übergewicht hängt jedoch nicht allein von der sportlichen Betätigung Ihres Hundes ab, sondern wird zum Großteil durch die Fütterung beeinflusst. Weitere Probleme, die durch Bewegungsmangel auftreten können, sind Verdauungsstörungen, Gelenkentzündungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Folgeerkrankungen durch ein zu schwaches Herz mit schlechter Pumpleistung.
Überforderung und Überanstrengung
So wichtig auch ausreichende Bewegung und Beschäftigung ist, so schnell kann aus der Auslastung des Hundes auch eine Überlastung werden. Besonders junge Hunde kennen ihre Grenzen oftmals noch nicht und sind gefährdet, da ihr Knochenbau noch nicht ausgereift ist. Auch bei ausgewachsenen Hunden ist eine Überanstrengung manchmal schwer zu erkennen, da die Hunde erst spät Symptome zeigen. Sie versuchen auch dann noch zu laufen, wenn sie kaum noch Energiereserven besitzen oder Schmerzen haben. Deswegen ist ein schlapper oder humpelnder Hund immer ernst zu nehmen. Um dem vorzubeugen, sind Ruhepausen und ein ausreichendes Angebot an Wasser besonders wichtig.
https://www.vtg-tiergesundheit.de/magazin/hunde/warum-bewegung-fuer-hunde-wichtig-ist
Nun speziell auf die Symptome von Unterforderung und Bewegungsmangel, möchte ich noch einmal eingehen.
Zerstört der Hund Gegenstände, ist er nicht genügend ausgelastet
Bellt und Fiept der Hund, wenn Herrchen aus dem Haus ist, so wurde der Hund zuvor nicht genügend ausgelastet
Läuft der Hund in der Wohnung umher und bringt Herrchen, oder dem Besuch, ein Spielzeug nach dem anderen, so wurde der Hund noch nicht richtig ausgelastet
Trifft Herrchen beim Gassi gehen auf einen guten Bekannten und wechselt ein paar nette Worte und der Hund bringt seinen Unmut durch bellen, nörgeln, ziehen oder anspringen der Menschen zum Ausdruck, so entschuldigt sich Herrchen mit den Worten: Wir sind gerade los gegangen, der Hund wurde noch nicht ausgelastet.
Der Hund zieht an der Leine, weil er noch nicht richtig ausgelastet wurde.
Bleibt der Hund nicht auf seinem Platz, dann nur weil er noch nicht ausgelastet wurde.
Genau diese Symptome zeigen Hunde ebenfalls wenn sie überfordert, überanstrengt oder überdreht sind!!! Hunde welche ständig im „on“ sind, können nicht abschalten, kommen nicht zur Ruhe.
Hunde schlafen von Natur aus bis zu 20 Stunden! In der Ruhe verarbeiten Hunde Erlebtes und Erlerntes.
Ein Hund der voll in unser Leben integriert ist, hat bereits eine Menge „natürliche“ Auslastung. Wir leben in einer schnelllebigen Zeit. Oft ist unser Alltag geprägt von Hektik und Stress. Das bekommen auch unsere Hunde mit.
Wir nehmen den Hund mit ins Restaurant, oder wir nehmen den Hund mit zum Einkaufen. Der Hund geht mit zum Wochenendausflug, er geht mit zur Arbeit oder in den Urlaub. Wir gehen mit dem Hund joggen oder Rad fahren. Im Sommer gehen wir mit dem Hund an den See oder auch mal an einen Bach zum Planschen. Vielleicht gehen wir noch mit dem Hund zur Physio oder in eine Hundeschule. Viele haben auch Gassi Gruppen und treffen sich mit anderen Hundehaltern zum spazieren gehen. Ob mit oder ohne Leine, völlig egal. Wir bekommen Besuch, oder die Kinder haben Besuch.
All das trägt zur Auslastung bei! Oft ist das tägliche „normale“ Leben, so abwechslungsreich, dass zusätzliche Beschäftigungsprogramme nicht mehr von Nöten wären.
Ein Hund welcher nicht zur Ruhe kommt, oder noch schlimmer, welcher nicht gelernt hat Ruhe zu halten, lebt im Dauerstress!!! Dass andauernder Stress ungesund ist, ist hinreichend bekannt.
Die meisten Hunde bekommen, von ihren Besitzern, sehr viel Aufmerksamkeit. Kuscheln, schmusen, streicheln und spielen ist selbstverständlich. Dies dient der sozialen Auslastung.
Heutzutage hat fast jeder Hund einen Hundefreund. Auch dieser dient der sozialen Auslastung.
In meiner Welt, in meinem Leben mit meinen Hunden, habe ich mich frei gemacht von, Zwängen der Beschäftigung.
Das erste was ein neuer Hund bei mir lernt, ist Ruhe zu halten. Ich möchte, dass mein Hund in meinem Leben voll integriert ist, er soll ein Teil meines Lebens sein. Ich mache nichts speziell für meine Hunde, aber alles mit ihnen!
Oft ist weniger mehr!!!

„𝐃𝐫𝐮𝐦 𝐩𝐫ü𝐟𝐞, 𝐰𝐞𝐫 𝐬𝐢𝐜𝐡 𝐞𝐰𝐢𝐠 𝐛𝐢𝐧𝐝𝐞𝐭, 𝐨𝐛 𝐬𝐢𝐜𝐡 𝐝𝐚𝐬 𝐇𝐞𝐫𝐳 𝐳𝐮𝐦 𝐇𝐞𝐫𝐳𝐞𝐧 𝐟𝐢𝐧𝐝𝐞𝐭! 𝐃𝐞𝐫 𝐖𝐚𝐡𝐧 𝐢𝐬𝐭 𝐤𝐮𝐫𝐳, 𝐝𝐢𝐞 𝐑𝐞𝐮 𝐢𝐬𝐭 𝐥𝐚𝐧𝐠“, dichtete einst Friedrich Schiller im »Lied von der Glocke« anno 1799.

Wohl kaum jemand, kennt diese Redewendung nicht. Leider wird dem Sinn dieser Redewendung heutzutage nur noch wenig Beachtung geschenkt. 

Nein keine Angst, das wird KEIN Artikel über Eheschließung oder die Grundsätze des christlichen Glaubens!!! 

Wo Schiller ursprünglich in seinem Gedicht, über die anstehende Hochzeit zweier Liebenden schrieb, erweitere ich den Sinn dieses Satzes, dieses Gedichtes, auf das Zusammenleben mit unseren Haustieren.

Eigentlich möchte ich behaupten, dieser Satz ist im Zusammenleben mit unseren Haustieren sogar noch bedeutungsvoller, als im Zusammenleben mit unserem Partner.

- Ihr hebt nun sicher die Augenbraue und zweifelt an meiner Aussage? Nun…Wir leben in einer schnelllebigen Zeit. In einer Generation, in der schneller weggeworfen als repariert wird…

 - Überlegt einmal: Heutzutage sind die meisten von uns, in unserem Charakter gefestigt. Wir wissen was wir wollen, oder zumindest was wir NICHT wollen. Wir stehen mit beiden Beinen im Leben und können für uns selbst entscheiden und für uns selbst sorgen. Wir sind selbständig! Wir verlieben uns, verbringen eine gemeinsame Zeit und sollte es nicht mehr „passen“ gehen wir auseinander. 

Irgendwann verlieben wir uns neu und das Spiel kann wiederbeginnen.

Aber was ist mit unseren Tieren? Was ist mit ihnen, wenn es nicht mehr „passt“? Sie können nicht für sich selbst sorgen! Die Folge dessen, werden sie oft entsorgt!

Zuerst einmal ein paar Fakten:

• 𝐂𝐚 𝟏𝟎 𝐌𝐢𝐥𝐥𝐢𝐨𝐧𝐞𝐧 𝐇𝐮𝐧𝐝𝐞 𝐥𝐞𝐛𝐞𝐧 𝐢𝐧 𝐃𝐞𝐮𝐭𝐬𝐜𝐡𝐥𝐚𝐧𝐝 𝐢𝐧 𝐅𝐚𝐦𝐢𝐥𝐢𝐞𝐧. 

• 𝐂𝐚. 𝟏𝟒𝟎𝟎 𝐓𝐢𝐞𝐫𝐡𝐞𝐢𝐦𝐞 𝐠𝐢𝐛𝐭 𝐞𝐬 𝐢𝐧 𝐃𝐞𝐮𝐭𝐬𝐜𝐡𝐥𝐚𝐧𝐝, 𝐝𝐢𝐞𝐬𝐞 𝐛𝐢𝐞𝐭𝐞𝐧 𝐏𝐥𝐚𝐭𝐳 𝐟ü𝐫 𝐫𝐮𝐧𝐝 𝟏𝟑𝟑𝟎𝟎 𝐇𝐮𝐧𝐝𝐞

 • 𝟑𝟓𝟎𝟎𝟎𝟎 𝐇𝐚𝐮𝐬𝐭𝐢𝐞𝐫𝐞 𝐰𝐞𝐫𝐝𝐞𝐧 𝐣ä𝐡𝐫𝐥𝐢𝐜𝐡 𝐢𝐧 𝐓𝐢𝐞𝐫𝐡𝐞𝐢𝐦𝐞𝐧 𝐚𝐛𝐠𝐞𝐠𝐞𝐛𝐞𝐧 

• 𝐃𝐞𝐦 𝐝𝐚𝐠𝐞𝐠𝐞𝐧 𝐬𝐭𝐞𝐥𝐥𝐞 𝐢𝐜𝐡 𝟕𝟎𝟎𝟎𝟎 𝐖𝐞𝐥𝐩𝐞𝐧 𝐰𝐞𝐥𝐜𝐡𝐞 𝐥𝐚𝐮𝐭 𝐕𝐃𝐇 𝐢𝐧 𝐉𝐚𝐡𝐫 𝟐𝟎𝟐𝟐 𝐠𝐞𝐳ü𝐜𝐡𝐭𝐞𝐭 𝐰𝐮𝐫𝐝𝐞𝐧.

Drum prüfe wer sich ewig bindet…

Doch was macht eigentlich den PERFEKTEN Hund aus? Wie erkenne ich den perfekten Hund?

Welche Gedanken mache ich mir im Vorfeld?

• 𝐌ö𝐜𝐡𝐭𝐞 𝐢𝐜𝐡 𝐞𝐢𝐧𝐞𝐧 𝐖𝐞𝐥𝐩𝐞𝐧, 𝐨𝐝𝐞𝐫 𝐝𝐚𝐫𝐟 𝐝𝐞𝐫 𝐇𝐮𝐧𝐝 𝐬𝐜𝐡𝐨𝐧 ä𝐥𝐭𝐞𝐫 𝐬𝐞𝐢𝐧. 

• 𝐒𝐨𝐥𝐥 𝐞𝐬 𝐞𝐢𝐧 𝐇𝐮𝐧𝐝 𝐯𝐨𝐦 𝐙ü𝐜𝐡𝐭𝐞𝐫 𝐬𝐞𝐢𝐧, 𝐨𝐝𝐞𝐫 𝐚𝐮𝐬 𝐝𝐞𝐦 𝐓𝐢𝐞𝐫𝐡𝐞𝐢𝐦, 𝐨𝐝𝐞𝐫 𝐚𝐮𝐬 𝐝𝐞𝐦 𝐀𝐮𝐬𝐥𝐚𝐧𝐝𝐬𝐭𝐢𝐞𝐫𝐬𝐜𝐡𝐮𝐭𝐳. 

• 𝐖𝐚𝐬 𝐟ü𝐫 𝐞𝐢𝐧𝐞 𝐑𝐚𝐬𝐬𝐞 𝐬𝐨𝐥𝐥 𝐞𝐬 𝐬𝐞𝐢𝐧, 𝐨𝐝𝐞𝐫 𝐰𝐢𝐫𝐝 𝐞𝐬 𝐞𝐢𝐧 𝐌𝐢𝐬𝐜𝐡𝐥𝐢𝐧𝐠. 

• 𝐒𝐨𝐥𝐥 𝐝𝐞𝐫 𝐇𝐮𝐧𝐝 𝐠𝐫𝐨ß, 𝐤𝐥𝐞𝐢𝐧 𝐬𝐜𝐡𝐰𝐚𝐫𝐳, 𝐰𝐞𝐢ß, 𝐥𝐚𝐧𝐠𝐞 𝐇𝐚𝐚𝐫𝐞 𝐨𝐝𝐞𝐫 𝐤𝐮𝐫𝐳𝐞𝐬 𝐅𝐞𝐥𝐥 𝐡𝐚𝐛𝐞𝐧.

Nun habe ich eine Wahl getroffen und mich entschieden, doch welche Faktoren spielen darüber hinaus eine Rolle und machen den Hund zu dem was er ist und dem was er wird. Jetzt rede ich nicht vom Aussehen, sondern von seinem Charakter. Was für Faktoren spielen hier eine Rolle? Gibt er denn überhaupt noch etwas zu berücksichtigen? 

Ein riesengroßer Punkt ist, was war vor der Geburt des Hundes!!

• 𝐄𝐢𝐧𝐞 𝐇ü𝐧𝐝𝐢𝐧 𝐰𝐞𝐥𝐜𝐡𝐞 𝐮𝐧𝐭𝐞𝐫 𝐒𝐭𝐫𝐞𝐬𝐬 𝐠𝐞𝐝𝐞𝐜𝐤𝐭 𝐰𝐮𝐫𝐝𝐞, 𝐤𝐚𝐧𝐧 𝐬𝐭𝐫𝐞𝐬𝐬𝐚𝐧𝐟ä𝐥𝐥𝐢𝐠𝐞 𝐖𝐞𝐥𝐩𝐞𝐧 𝐠 𝐞𝐛ä𝐫𝐞𝐧. 

• 𝐄𝐢𝐧𝐞 𝐇ü𝐧𝐝𝐢𝐧, 𝐰𝐞𝐥𝐜𝐡𝐞 𝐰ä𝐡𝐫𝐞𝐧𝐝 𝐝𝐞𝐫 𝐒𝐜𝐡𝐰𝐚𝐧𝐠𝐞𝐫𝐬𝐜𝐡𝐚𝐟𝐭 𝐝𝐚𝐮𝐞𝐫𝐠𝐞𝐬𝐭𝐫𝐞𝐬𝐬𝐭 𝐰𝐚𝐫, 𝐬𝐞𝐢 𝐞𝐬 𝐰𝐞𝐠𝐞𝐧 𝐬𝐜𝐡𝐥𝐞𝐜𝐡𝐭𝐞𝐫 𝐇𝐚𝐥𝐭𝐮𝐧𝐠, 𝐳𝐮 𝐰𝐞𝐧𝐢𝐠 𝐑𝐮𝐡𝐞, 𝐨𝐝𝐞𝐫 𝐬𝐢𝐞 𝐦𝐮𝐬𝐬𝐭𝐞 𝐮𝐦 𝐢𝐡𝐫 Ü𝐛𝐞𝐫𝐥𝐞𝐛𝐞𝐧 𝐤ä𝐦𝐩𝐟𝐞𝐧 𝐮𝐬𝐰.… 𝐃𝐢𝐞 𝐖𝐚𝐡𝐫𝐬𝐜𝐡𝐞𝐢𝐧𝐥𝐢𝐜𝐡𝐤𝐞𝐢𝐭, 𝐝𝐚𝐬𝐬 𝐝𝐢𝐞𝐬𝐞 𝐇ü𝐧𝐝𝐢𝐧 𝐚𝐮𝐬𝐠𝐞𝐠𝐥𝐢𝐜𝐡𝐞𝐧𝐞 𝐖𝐞𝐥𝐩𝐞𝐧 𝐠𝐞𝐛ä𝐫𝐞𝐧 𝐰𝐢𝐫𝐝 𝐢𝐬𝐭 𝐬𝐞𝐡𝐫 𝐮𝐧𝐰𝐚𝐡𝐫𝐬𝐜𝐡𝐞𝐢𝐧𝐥𝐢𝐜𝐡.

• 𝐌𝐚𝐧𝐠𝐞𝐥𝐞𝐫𝐧ä𝐡𝐫𝐮𝐧𝐠 𝐰ä𝐡𝐫𝐞𝐧𝐝 𝐝𝐞𝐫 𝐒𝐜𝐡𝐰𝐚𝐧𝐠𝐞𝐫𝐬𝐜𝐡𝐚𝐟𝐭, 𝐥ä𝐬𝐬𝐭 𝐤𝐞𝐢𝐧𝐞 𝐠𝐞𝐬𝐮𝐧𝐝𝐞 𝐖𝐞𝐥𝐩𝐞𝐧 𝐞𝐧𝐭𝐬𝐭𝐞𝐡𝐞𝐧. 

• 𝐖𝐚𝐬 𝐢𝐬𝐭 𝐝𝐢𝐞 𝐌𝐮𝐭𝐭𝐞𝐫𝐡ü𝐧𝐝𝐢𝐧 𝐟ü𝐫 𝐞𝐢𝐧 𝐓𝐲𝐩, 𝐰𝐚𝐬 𝐡𝐚𝐭 𝐬𝐢𝐞 𝐟ü𝐫 𝐞𝐢𝐧𝐞𝐧 𝐂𝐡𝐚𝐫𝐚𝐤𝐭𝐞𝐫. 

• 𝐖𝐞𝐥𝐜𝐡𝐞𝐧 𝐂𝐡𝐚𝐫𝐚𝐤𝐭𝐞𝐫 𝐡𝐚𝐭 𝐝𝐞𝐫 𝐑ü𝐝𝐞 𝐮𝐧𝐝 𝐰𝐚𝐫 𝐝𝐢𝐞𝐬𝐞𝐫 𝐠𝐞𝐬𝐮𝐧𝐝. 

• 𝐖𝐢𝐞 𝐰𝐚𝐫 𝐝𝐚𝐬 𝐋𝐞𝐛𝐞𝐧 𝐝𝐞𝐫 𝐄𝐥𝐭𝐞𝐫𝐧 𝐮𝐧𝐝 𝐝𝐞𝐫 𝐕𝐨𝐫𝐟𝐚𝐡𝐫𝐞𝐧.

Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass die Entwicklung des Hundes nicht nur genetisch bedingt ist, sondern auch die Epigenetik, das ist die Entwicklung, welche durch die Umwelt beeinflusst wird (vereinfacht gesagt), eine essenzielle Rolle spielt. Und das nicht nur bei den Elterntieren, sondern über Generationen hinweg.

Nun worauf möchte ich hinaus? 

Ich möchte behaupten, es ist schier unmöglich alle Faktoren, für die Auswahl eines Hundes, miteinzubeziehen. Selbst wenn die Auswahl auf einen Hund aus einer Zucht gefallen ist. 

Der Hund, egal ob Rasse Mischling, oder seit Generationen Straßenhund. Jeder Hund ist ein Individuum. Jeder Hund ist einzigartig und irgendwie, mal mehr, mal weniger, ein Überraschungspaket.

Nicht automatisch, nur weil ein Hund von Züchter kommt, ist der Hund einfach und erzieht sich quasi von selbst. Auch hier ist es möglich, einen Hund mit einer gewissen „Verhaltenskreativität“ zu bekommen. 

Wenn die Entscheidung auf einen Hund aus dem örtlichen Tierheim gefallen ist und man ihn im Vorfeld kennen lernen durfte. So wird sich dieser Hund in neuer Umgebung anders verhalten und eventuell noch einmal anders, wenn er sich in seinem neuen zuhause eingelebt hat. …

Genauso wie der Hund aus dem Auslandstierschutz. Ein in der Provinz von Rumänien selbstsicher auftretender Hund, kann in unserer westlichen Welt völlig unsicher oder verängstigt sein…

So viele Dinge prägen und formen das Wesen eines Hundes. 

Je mehr wir über seine Geschichte wissen, je mehr können wir erahnen. Ob es dann so kommt und so wird wie wir erwarten wird sich mit der Zeit zeigen. 

Jeder Hund bedeutet, wir machen uns auf - und starten in ein Abenteuer. Auf eine spannende Reise mit Höhen und Tiefen.

Wichtig ist es dem Hund vom ersten Tag an mit liebevoller aber konsequenter Führung einen Rahmen zu geben. Dem Hund Schutz und Sicherheit bieten. Ihn formen und zu einem verlässlichen Gefährten zu machen. Mit dem Hund gemeinsam das Leben meistern. 

Hundeerziehung geht ein Leben lang! 

Nicht nur wir Menschen entwickeln und verändern uns ein Leben lang. 

Nein, auch die Hunde entwickeln und verändern sich. 

Mit einem Hund leben bedeutet stetige Veränderung, immerwährende Weiterentwicklung. 

Ein Geben und Nehmen, beider Seiten. 

𝐄𝐠𝐚𝐥 𝐰𝐨𝐟ü𝐫 𝐝𝐚𝐬 𝐇𝐞𝐫𝐳 𝐬𝐜𝐡𝐥ä𝐠𝐭, 𝐠𝐫𝐨ß, 𝐤𝐥𝐞𝐢𝐧, 𝐚𝐥𝐭, 𝐣𝐮𝐧𝐠, 𝐑𝐚𝐬𝐬𝐞 𝐨𝐝𝐞𝐫 𝐌𝐢𝐬𝐜𝐡𝐥𝐢𝐧𝐠, 𝐣𝐞𝐝𝐞𝐫 𝐇𝐮𝐧𝐝 𝐢𝐬𝐭 𝐞𝐢𝐧𝐳𝐢𝐠𝐚𝐫𝐭𝐢𝐠 𝐮𝐧𝐝 𝐝𝐚𝐬 𝐢𝐬𝐭 𝐰𝐮𝐧𝐝𝐞𝐫𝐯𝐨𝐥𝐥. 

𝑺𝒊𝒆 𝒉𝒂𝒃𝒆𝒏 𝑭Ü𝑵𝑭 𝑯𝒖𝒏𝒅𝒆! 𝑫𝒂 𝒉𝒂𝒃𝒆𝒏 𝑺𝒊𝒆 𝒂𝒃𝒆𝒓 𝒆𝒊𝒏𝒊𝒈𝒆𝒔 𝒛𝒖 𝒕𝒖𝒏! 𝑾𝒊𝒆 𝒎𝒂𝒄𝒉𝒆𝒏 𝑺𝒊𝒆 𝒅𝒂𝒔 𝒎𝒊𝒕 𝒅𝒆𝒎 𝒔𝒑𝒂𝒛𝒊𝒆𝒓𝒆𝒏 𝒈𝒆𝒉𝒆𝒏, 𝒌ö𝒏𝒏𝒆𝒏 𝑺𝒊𝒆 ü𝒃𝒆𝒓𝒉𝒂𝒖𝒑𝒕 𝒎𝒊𝒕 𝑭Ü𝑵𝑭 𝑯𝒖𝒏𝒅𝒆𝒏 𝒈𝒍𝒆𝒊𝒄𝒉𝒛𝒆𝒊𝒕𝒊𝒈 𝒔𝒑𝒂𝒛𝒊𝒆𝒓𝒆𝒏 𝒈𝒆𝒉𝒆𝒏? 𝑩𝒍𝒆𝒊𝒃𝒆𝒏 𝒅𝒊𝒆 𝑯𝒖𝒏𝒅𝒆 𝒅𝒆𝒏 𝒈𝒂𝒏𝒛𝒆𝒏 𝑻𝒂𝒈 𝒔𝒐 𝒃𝒓𝒂𝒗 𝒍𝒊𝒆𝒈𝒆𝒏, 𝒊𝒏 𝒅𝒊𝒆𝒔𝒆𝒎 𝒌𝒍𝒆𝒊𝒏𝒆𝒏 𝑩ü𝒓𝒐 (𝟑,𝟎𝟎 𝒙 𝟑,𝟓𝟎 𝑴𝒆𝒕𝒆𝒓)? 𝑫𝒂 𝒘𝒂𝒓𝒆𝒏 𝑺𝒊𝒆 𝒉𝒆𝒖𝒕𝒆 𝑴𝒐𝒓𝒈𝒆𝒏 𝒃𝒆𝒔𝒕𝒊𝒎𝒎𝒕 𝒔𝒄𝒉𝒐𝒏 𝒍𝒂𝒏𝒈𝒆 𝒖𝒏𝒕𝒆𝒓𝒘𝒆𝒈𝒔!!! 𝑽𝒆𝒓𝒕𝒓𝒂𝒈𝒆𝒏 𝒔𝒊𝒄𝒉 𝒅𝒊𝒆 𝑯𝒖𝒏𝒅𝒆 𝒖𝒏𝒕𝒆𝒓𝒆𝒊𝒏𝒂𝒏𝒅𝒆𝒓? 𝑫𝒊𝒆 𝒉𝒂𝒃𝒆𝒏 𝑺𝒊𝒆 𝒅𝒐𝒄𝒉 𝒏𝒊𝒄𝒉𝒕 𝒗𝒐𝒏 𝒌𝒍𝒆𝒊𝒏 𝒂𝒏! 𝑫𝒊𝒆𝒔𝒆 𝑭𝒓𝒂𝒈𝒆𝒏 𝒃𝒆𝒌𝒐𝒎𝒎𝒆 𝒊𝒄𝒉 𝒕ä𝒈𝒍𝒊𝒄𝒉 𝒈𝒆𝒔𝒕𝒆𝒍𝒍𝒕. 

Wenn ich nicht in Sachen Hund unterwegs bin, betreibe ich, in Vollzeit, mit meinem Lebensgefährten zusammen eine kleine Autowerkstatt. Ich sitze also täglich von 07:30 – 18:00 Uhr in einem kleinen Büro und meine Aufgabengebiete sind ALLES außer reparieren Immer mit dabei, sind meine Hunde. Sie sind in der Regel da, wo ich auch bin. Ich denke es versteht sich von selbst, dass ein wildes umher Gewusel in solch einem engen Raum nicht möglich ist. Das bedeutet, die Hunde schlummern auf ihren Plätzen und hin und wieder öffnen Sie ihre Augen und beobachten das Geschehen, hin und wieder steht ein Hund auf, streckt sich und legt sich wieder hin. Bis!!!! Die Kirchturmglocke um 12:00 Uhr läutet. Diese wird selbst aus dem Tiefschlaf vernommen und läutet die Mittagspause ein. Jetzt kommt Action in die Bude! Die Hunde können sich frei auf dem Hof und hinter der Werkstatt bewegen. Dieser Bewegungsdrang hält in der Regel 10 – 15 Min. an. Dann kommen die Hunde von selbst in die Wohnung und legen sich auf ihre Plätze. Es gibt kein Futter, kein Spiel, kein Beschäftigungsprogramm. Nach der Mittagspause wiederholt sich der Ablauf von morgens…Doch wie kommt es, dass meine Hunde so faul sind? Eigentlich, ist die Frage einfach zu beantworten. Sie haben nichts zu tun!Was bedeutet es, wenn ich sage: Sie haben nichts zu tun? Ist das etwas Schlechtes oder etwas Gutes?Nun, in diesem Fall bitte ich genau hin zu schauen. • Sehen die Hunde gequält aus? • Sehen sie gelangweilt aus? • Sehen sie angespannt oder gestresst aus? – Nein, sie sind einfach entspannt. Nun könnte man behaupten, es sind alles von „Natur aus“ ruhige, gechillte Hunde… - Nein!• Ami bekommt Puls sobald sie Kinderstimmen hört, • Mijo empfindet es als Frechheit, wenn andere „SEIN“ Reich betreten, • Henry hat den Ruhepuls eines Hochleistungssportlers beim Wettkampf und • Anka pupst selbst im liegen bunte Schmetterlinge in die Luft und trillert innerlich lustige Lieder. Sie ist eigenständig, selbständig und war in ihrem vorigen Leben unabhängig. • Einzig Kuki, sie macht was der Name vermuten lässt, sie kuckt. Ok, und wenn sie ein Reh sieht, zieht sie auch eine wilde Jagd in Erwägung. Aber warum liegen die Hunde trotzdem faul auf ihren Plätzen? Weil sie nichts zu tun haben!• Ami weiß, dass ich es nicht zulasse, dass ihr ein Kind zu nahekommt• Mijo weiß, es ist ok, wenn andere „SEIN“ Reich betreten, solange ich da bin oder nicht sage, er soll aufpassen.• Henry, er hat gelernt seine Unruhe zu kontrollieren und Ruhe zu finden.• Anka, muss noch öfter am Tag zur Kontenance gerufen werden, aber sie zeigt mittlerweile eine Kooperationsbereitschaft und entwickelt sich toll.• Ja, und solange Kuki kuckt ist alles ok, - doch, wenn die Ohren nach vorne, die Nase in die Luft, der Rücken angespannt und gerade, die Rute wenig wedelnd steil nach oben gerichtet. Wenn Kuki SOOOOOOO dasteht… dann heißt es schnell sein. KUKI, WEHE DIR, ICH WARNE DICH! Kukis Antwort: Ok, schade… Sie alle, Vertrauen mir, sie vertrauen meinen Entscheidungen und besser noch, sie sind mit meinen Entscheidungen, welche ich im Sinne für uns alle treffe, einverstanden! Diese Akzeptanz musste ich mir erarbeiten. Jeder von uns weiß wie schwer es ist zu sagen ich vertraue Dir. Denn Vertrauen, heißt verletzbar zu werden, heißt sich fallen zu lassen, heißt abzugeben. Auch unsere Hunde empfinden das so.Es genügt nicht dem Hund Halsband und Leine anzulegen.Wir müssen unsere Hunde von unseren Fähigkeiten, sie sicher und wohlbehütet durch das Leben führen zu können, überzeugen. Wir müssen uns bei unseren Hunden beweisen, je nach Charakter des Hundes, mal mehr mal weniger.Wie das geht? • Mit einer klaren Linie • Mit einem vorgegebenen Rahmen in dem sich jeder Einzelne bewegen kann. • Regeln welche für alle gelten, auch für uns selbst! • Und zu guter Letzt, dass jedes Handeln eine Konsequenz zur Folge hat.Das ist Führung und Verantwortung übernehmen.

𝑺𝒕𝒂𝒅𝒕𝒍𝒆𝒃𝒆𝒏 𝒗𝒆𝒓𝒔𝒖𝒔 𝑳𝒂𝒏𝒅𝒍𝒆𝒃𝒆𝒏

Angeregt durch das Video meiner Freundin und Trainerkollegin Anna-Sophia Kruppenbacher, www.meineschatten.de habe ich mich mit der Frage: „𝑰𝒔𝒕 𝒅𝒂𝒔 𝑳𝒆𝒃𝒆𝒏 𝒎𝒊𝒕 𝒅𝒆𝒎 𝑯𝒖𝒏𝒅, 𝒐𝒅𝒆𝒓 𝒎𝒊𝒕 𝑯𝒖𝒏𝒅𝒆𝒏, 𝒂𝒖𝒇 𝒅𝒆𝒎 𝑳𝒂𝒏𝒅 𝒍𝒆𝒊𝒄𝒉𝒕𝒆𝒓 𝒂𝒍𝒔 𝒊𝒏 𝒅𝒆𝒓 𝑺𝒕𝒂𝒅𝒕“ tiefergehend beschäftigt. Ich habe euch das kleine Video von Anna verlinkt. https://www.youtube.com/shorts/wsgrl-Wesdg

Ich dachte in Deutschland gibt es zu jedem Thema und jeder Frage, eine passende Studie… Leider ist es mir nicht gelungen die Frage: „Gibt es mehr Hunde in der Stadt, als auf dem Land?“ zu klären.

Jedoch ist das daraus resultierende Thema: Ist das Leben mit Hunden auf dem Land leichter, als in der Stadt? In meinen Augen viel interessanter. 

Eine weitere Aussage in den 𝑲𝒐𝒎𝒎𝒆𝒏𝒕𝒂𝒓𝒆𝒏, betraf die Notwendigkeit der Erziehungselemente Sitz- Platz- Bleib. Hierzu jedoch später. Auch hier der Link https://www.youtube.com/shorts/aSxa3x7vaBg

𝒁𝒖𝒆𝒓𝒔𝒕 𝒎ö𝒄𝒉𝒕𝒆 𝒊𝒄𝒉 𝒅𝒆𝒏 𝑩𝒆𝒈𝒓𝒊𝒇𝒇 „𝒍𝒆𝒊𝒄𝒉𝒕𝒆𝒓“ 𝒈𝒆𝒏𝒂𝒖𝒆𝒓 𝒅𝒆𝒇𝒊𝒏𝒊𝒆𝒓𝒆𝒏. 𝑮𝒊𝒃𝒕 𝒎𝒂𝒏 𝒅𝒂𝒔 𝑾𝒐𝒓𝒕 „𝒍𝒆𝒊𝒄𝒉𝒕𝒆𝒓“ 𝒊𝒎 𝑫𝒖𝒅𝒆𝒏 𝒆𝒊𝒏, 𝒔𝒐 𝒔𝒕öß𝒕 𝒎𝒂𝒏 𝒂𝒖𝒇 𝒘𝒆𝒊𝒕𝒆𝒓𝒆 𝑼𝒎𝒔𝒄𝒉𝒓𝒆𝒊𝒃𝒖𝒏𝒈𝒆𝒏 𝒘𝒊𝒆: 𝑴ü𝒉𝒆𝒍𝒐𝒔, 𝒆𝒊𝒏𝒇𝒂𝒄𝒉, 𝒖𝒏𝒌𝒐𝒎𝒑𝒍𝒊𝒛𝒊𝒆𝒓𝒕.

Was macht das Leben für Hund und Mensch, im Außen „leichter“? Ich würde ganz pauschal Antworten: 𝑾𝒆𝒏𝒊𝒈𝒆𝒓 𝑹𝒆𝒊𝒛𝒆 !

Schauen wir einmal genauer hin: 

P.S. Ich habe leicht reden. Wohne ich doch von Montag bis Donnerstag in Stuttgart und von Freitag bis Sonntag in Triberg im Schwarzwald. ICH kenne mich aus… Spaß!!!! 

Nehmen wir das Mensch- Hund Team auf dem Land.

Wir stellen uns einen Ort vor, mit vielleicht 2500 Einwohnern. Wir haben einen Ortskern, welcher umgeben ist von meist 1 bis, sagen wir einmal, 6 Familien Häusern. Die meisten Häuser sind, mal mehr mal weniger von einem Garten oder Hof gesäumt. Mal sind die Grundstücke eingezäunt, mal nicht, oft jedoch steht das Gartentor oder auch das Hoftor offen. Viele Wege führen aus dem Ort. In die eine Richtung gelangt man direkt in den angrenzenden Wald und die restlichen Wege führen in die umliegenden Felder welche von den ansässigen Bauernhöfen bewirtschaftet werden. 

Was kommen mir bei dieser Vorstellung für Gedankenin den Sinn?

Zum einen ist mir aufgefallen, dass gefühlt in jedem Haus / Garten mindestens ein Hund lebt. Die Betonung hier liegt auf mindestens! Sehr häufig treffe ich auch auf Mehrhundehalter. Katzen gibt es wie Sand am Meer. Die Hunde laufen meist frei auf den Grundstücken umher und es ist auch durchaus gewollt, dass sie anschlagen, wenn jemand vorbeiläuft. Auch ist es nicht selten, dass freilaufende Hunde durch die, wie bereits erwähnt, offenstehenden Tore oder Türen, auf die Straße rennen und vorbeilaufende Passanten verbellen oder stellen. So häufig diese Art der Hundebegegnungen ist, so selten sind Hundebegegnungen an der Leine. 

Fluch oder Segen? Ich bin mir nicht sicher, denn die Häufigkeit der Wiederholungen bringt die Routine… 

Ein klarer Vorteil ist, meist ist die Möglichkeit sich etwas weiträumiger aus dem Weg zu gehen gegeben. Jogger, Radfahrer und Menschenansammlungen sind eher selten. Autos und Traktoren durchaus häufig. Verlässt man den Ort sind die jagdlichen Reize zur Genüge vorhanden. Rehe, Füchse, Hasen, Wildschweine… was das Hundeherz begehrt. Die Wahrscheinlichkeit auf einen Hundehalter mit unangeleintem Hund zu treffen ist ebenfalls sehr hoch, auch leben die Hunde auf den Bauernhöfen meist frei. Wer geht denn jetzt gerade hier und jetzt in diesem Moment HIER spazieren? ...so die Gedanken der Hundehalter...

Stellen wir uns das Gegenstück des Landlebens vor. Die Stadt mit vielleicht 200000 Einwohner! 

Wir nehmen einen Stadtteil etwas am Rande der Innenstadt. Es gibt Straßen mit schönen kleinen Reihenhäuschen, mit einem Handtuch großen Gartenstück vor der Haustüre. Es gibt aber auch Straßen mit klassischen Wohnsiedlungen von bis zu 20 oder mehr Wohnparteien. Zwischen den Wohnblöcken kleinere Grünanlagen welche einen parkähnlichen Charakter aufweisen. An vielen Stellen wird gebaut und der Straßenlärm ist allgegenwärtig. 

Die Straßenbahn zieht ihre Runden. Menschen auf den Straßen. Die Gehwege geteilt zwischen Radfahrern und Fußgängern. Jogger alle Nase lang. Die umliegenden Grünflächen sind mit ruhesuchenden Menschen besiedelt und viele von ihnen haben einen Hund an der Leine. 

Welche Herausforderungen haben diese Mensch- Hund Teams tagtäglich?

Hier haben wir ein von Menschen Hand gemachtes Umfeld. Es liegt auf der Hand, es ist alles etwas enger, die Möglichkeit sich aus dem Weg zu gehen ist sehr schwierig. Ein gewisser Egoismus liegt in der Luft, wenig gegenseitige Rücksichtnahme. Die Hunde müssen mit Lärm umgehen können. Sie dürfen beim unterschreiten ihrer Individualdistanz nicht gleich aus der Haut fahren. Hundebegegnungen sind an der Tagesordnung und nichts Besonderes, genauso wenig wie Menschenansammlungen, Jogger oder Radfahrer. 

Hat man einen Hund an der Leine mit einem fehlgeleiteten Beutefangverhalten, so schlägt dessen Hundeherz im Dauerglück. Echtes Wild, Rehe, Wildschweine sind dagegen selten in der Stadt zu finden. Hasen durchaus in den Parks. Katzen auch, jedoch deutlich weniger als auf dem Land. So ist zumindest mein Empfinden. Freilaufende Hunde sind tendenziell seltener anzutreffen, meist gilt sowieso Leinenpflicht. 

Nun werfe ich den Begriff "Habituation" in den Raum. 

(𝐴𝑙𝑠 𝐻𝑎𝑏𝑖𝑡𝑢𝑎𝑡𝑖𝑜𝑛 𝑜𝑑𝑒𝑟 𝐺𝑒𝑤öℎ𝑛𝑢𝑛𝑔 𝑏𝑒𝑧𝑒𝑖𝑐ℎ𝑛𝑒𝑡 𝑚𝑎𝑛 𝑖𝑛 𝑑𝑒𝑟 𝐿𝑒𝑟𝑛- 𝑢𝑛𝑑 𝐺𝑒𝑑ä𝑐ℎ𝑡𝑛𝑖𝑠𝑓𝑜𝑟𝑠𝑐ℎ𝑢𝑛𝑔 𝑑𝑖𝑒 𝐴𝑏𝑛𝑎ℎ𝑚𝑒 𝑑𝑒𝑟 𝑅𝑒𝑎𝑘𝑡𝑖𝑜𝑛𝑠𝑏𝑒𝑟𝑒𝑖𝑡𝑠𝑐ℎ𝑎𝑓𝑡 𝑏𝑒𝑖 𝑤𝑖𝑒𝑑𝑒𝑟ℎ𝑜𝑙𝑡𝑒𝑟 𝐷𝑎𝑟𝑏𝑖𝑒𝑡𝑢𝑛𝑔 𝑒𝑖𝑛𝑒𝑠 𝑅𝑒𝑖𝑧𝑒𝑠. 𝐷𝑒𝑟 𝑤𝑖𝑒𝑑𝑒𝑟ℎ𝑜𝑙𝑡𝑒 𝑆𝑡𝑖𝑚𝑢𝑙𝑢𝑠 𝑤𝑖𝑟𝑑 𝑣𝑜𝑚 𝑍𝑁𝑆 𝑎𝑙𝑠 𝑢𝑛𝑤𝑖𝑐ℎ𝑡𝑖𝑔 𝑒𝑖𝑛𝑔𝑒𝑜𝑟𝑑𝑛𝑒𝑡, 𝑒𝑖𝑛𝑒 𝑅𝑒𝑎𝑘𝑡𝑖𝑜𝑛 𝑎𝑢𝑓 𝑑𝑒𝑛 𝑅𝑒𝑖𝑧 𝑢𝑛𝑡𝑒𝑟𝑏𝑙𝑒𝑖𝑏𝑡.) 

DocCheck Flexikon

Hunde haben die Fähigkeit sich an immer wiederkehrende Reize zu gewöhnen. Soll heißen, immer wiederkehrende Reize sind für den Hund schnell normal und prägen seinen Alltag. 

Ob es nun auf dem Land oder in der Stadt mehr, Reize gibt, kann ich nicht sagen. Was jedoch sicher ist, es sind andere Reize. Auch die Häufigkeit der einzelnen Reize sind in der Stadt, sowie auf dem Land, anders gelagert. 

Nicht jeder Hund kommt mit dem Leben in der Stadt klar, aber auch nicht jeder Hund kommt auf dem Land klar. 

Ein Pauschalisieren und Verurteilen des Ein, oder Anderen, empfinde ich persönlich als unfair und voreingenommen. 

Nun möchte ich noch,- ich hoffe kurz,- auf die Erziehungselemente Sitz- Platz- Fuß zu sprechen kommen.

Sind diese konditionierten Kommandos wichtig? 

Ich sage ganz klar nein! 

Auch in der Hundeerziehung wird zwischen formalem Lernen, den Hund ausbilden und dem Lernen auf sozialer Ebene unterschieden. 

Wichtig ist zu wissen, dass die Alltagstauglichkeit fast nur über das soziale Lernen erreichbar ist. 

Des Weiteren, kann formales Lernen nicht ohne soziales Lernen stattfinden.

Hier sicherheitshalber die Unterschiede, zum besseren Verständnis.

𝑺𝒐𝒛𝒊𝒂𝒍𝒆𝒔 𝑳𝒆𝒓𝒏𝒆𝒏:

Die Erziehung findet im Alltag, im sozialen Miteinander zwischen, Mensch und Hund statt. Sie basiert auf Kommunikation, Akzeptanz, Austausch, Regeln, Grenzen und Respekt.

𝑭𝒐𝒓𝒎𝒂𝒍𝒆𝒔 𝑳𝒆𝒓𝒏𝒆𝒏:

Im Training lernt der Hund auf ein bestimmtes Signal hin, das dazugehörige Verhalten auszuführen und wird dafür entlohnt. z.B. mit Futter. Hierbei spricht man von Klassischer Konditionierung und Operanter / Instrumenteller Konditionierung. Hier werden also Signale konditioniert, wie z.B. Sitz, Platz, Hier und diverse Tricks.

𝑩𝒆𝒊𝒅𝒆 𝑳𝒆𝒓𝒏𝒇𝒐𝒓𝒎𝒆𝒏 𝒉𝒂𝒃𝒆𝒏 𝒊𝒉𝒓𝒆 𝑫𝒂𝒔𝒆𝒊𝒏𝒔𝒃𝒆𝒓𝒆𝒄𝒉𝒕𝒊𝒈𝒖𝒏𝒈. 

Die Konditionierung ist z.B. eine schöne Möglichkeit für die mentale Auslastung oder auch ein „nice to have“. 

𝑰𝒎 𝒔𝒐𝒛𝒊𝒂𝒍𝒆𝒏 𝑴𝒊𝒕𝒆𝒊𝒏𝒂𝒏𝒅𝒆𝒓 𝒌𝒐𝒎𝒎𝒕 𝒆𝒔 𝒂𝒍𝒍𝒆𝒓𝒅𝒊𝒏𝒈𝒔 𝒂𝒖𝒇 𝒔𝒐 𝒗𝒊𝒆𝒍 𝒎𝒆𝒉𝒓 𝒂𝒏, 𝒂𝒍𝒔 𝒂𝒖𝒇 𝒆𝒊𝒏 „𝑺𝒊𝒕𝒛“, 𝒆𝒊𝒏 „𝑷𝒍𝒂𝒕𝒛“ 𝒐𝒅𝒆𝒓 𝒆𝒊𝒏 „𝑭𝒖ß“. 

𝑬𝒊𝒏 𝒈𝒖𝒕 𝒕𝒓𝒂𝒊𝒏𝒊𝒆𝒓𝒕𝒆𝒓 𝑯𝒖𝒏𝒅 𝒊𝒔𝒕 𝒏𝒊𝒄𝒉𝒕 𝒈𝒍𝒆𝒊𝒄𝒉 𝒆𝒊𝒏 𝒈𝒖𝒕 𝒆𝒓𝒛𝒐𝒈𝒆𝒏𝒆𝒓 𝑯𝒖𝒏𝒅!

 𝑨𝒍𝒍𝒆𝒔 𝒊𝒎 𝑳𝒆𝒃𝒆𝒏, 𝒃𝒓𝒂𝒖𝒄𝒉𝒕 𝒔𝒆𝒊𝒏𝒆 𝒁𝒆𝒊𝒕, 𝒐𝒅𝒆𝒓 𝒂𝒖𝒄𝒉, 𝒆𝒊𝒏 𝑯𝒖𝒏𝒅𝒆𝒕𝒓𝒂𝒊𝒏𝒆𝒓 𝒌𝒂𝒏𝒏 𝒏𝒊𝒄𝒉𝒕 𝒁𝒂𝒖𝒃𝒆𝒓𝒏!

Was ich persönlich sehr schade finde. Zaubern zu können, würde meine Arbeit um ein vielfaches einfacher machen, UND ich könnte irgendwo auf den Bahamas, in einem Liegestuhl am Strand liegen und mit meinem Zauberstab die Probleme der vielen Herrchen und Frauchen, mit ihren Wuffis und Bellos mit einem Simsalabim lösen. Ei, was wäre das Leben einfach… 

Eigentlich möchte ich seit Wochen einen schlauen Bericht über das Jagdverhalten unserer Hunde schreiben, aber irgendwie geht mir der Text nicht von der Hand. 

Und jetzt…

Ich habe zurzeit Urlaub. Na ja, fast Urlaub 

Wir sind am Umbauen. In Triberg renovieren wir ein Haus, was in Zukunft als Ferienhaus für Mehrhundehalter vermietet werden soll… Aber dazu ein anderes Mal mehr.

Ich stehe also an meiner Terrassentüre und beobachte die Hunde im Garten. Das ist sowieso etwas, was ich den ganzen Tag machen könnte, Hunde beobachten. Vielleicht habe ich auch deshalb 5 Hunde, es gibt immer etwas zu sehen…

Wie ich also so da stehe und den Hunden zuschaue, wird mir wieder einmal eines bewusst: Alles im Leben braucht seine Zeit!

Meine Gedanken sind in diesem Moment bei Anka, unserer „Neuen“. Nun ganz so neu ist sie nun auch nicht mehr. Sie ist im November letztes Jahr bei uns eingezogen. 

Anka ist geschätzt um die 3 Jahre und lebte auf den Straßen von Montenegro. Sie war eine von vielen Straßenhunden. Offensichtlich verletzt, humpelte sie auf drei Beinen, das vierte Bein zog sie an, um es nicht zu belasten. 

In Deutschland wurde Anka ärztlich behandelt und aufgepäppelt. Eine der ersten Taten, war ein Vollbad zu nehmen. Waschen, waschen, waschen, bürsten und nochmal waschen…

𝑨𝒏𝒌𝒂 𝒕𝒂𝒕 𝒔𝒊𝒄𝒉 𝒔𝒄𝒉𝒘𝒆𝒓 𝒊𝒏 𝒖𝒏𝒔𝒆𝒓𝒆𝒓 𝒘𝒆𝒔𝒕𝒍𝒊𝒄𝒉𝒆𝒏 𝑾𝒆𝒍𝒕. 

𝑳𝒂𝒏𝒈𝒆 𝒉𝒂𝒕𝒕𝒆 𝒊𝒄𝒉 𝒅𝒂𝒔 𝒊𝒏𝒏𝒆𝒓𝒆 𝑮𝒆𝒇ü𝒉𝒍, 𝒌ö𝒏𝒏𝒕𝒆 𝒔𝒊𝒆 𝒆𝒏𝒕𝒔𝒄𝒉𝒆𝒊𝒅𝒆𝒏, 𝒔𝒊𝒆 𝒘ü𝒓𝒅𝒆 𝒘𝒊𝒆𝒅𝒆𝒓 𝒛𝒖𝒓ü𝒄𝒌 𝒂𝒖𝒇 𝒅𝒊𝒆 𝑺𝒕𝒓𝒂ß𝒆 𝒈𝒆𝒉𝒆𝒏. 

Viel Zeit verbrachte ich damit Anka zu beobachten und ihr Verhalten zu analysieren. Sie schien mir nicht „glücklich“ zu sein. 

Wir Menschen denken, wir retten einen verletzten Hund von der Straße und dieser wird uns mit unendlicher Dankbarkeit überschütten…

Nein, so ist es nicht!

Anka hat zwar schnell gemerkt, hier in good old Germany, geht es ihr gut. Sie hat keine Schmerzen, sie hat ein weiches bequemes Bett und es gibt immer genug zu essen.

ABER, zu welchem Preis? Ganz klar, sie musste ihre Freiheit einbüßen. Sie lebt nun in einer dicht besiedelten Umgebung mit für sie, völlig unbekannten Gefahren. 

Sie lebt ein Leben an der Leine. Das dies zu ihrem eigenen Schutz geschieht, versteht sie nicht. 

Das kann sie auch nicht verstehen. In ihrem bisherigen Leben waren Menschen nicht wichtig. Sie hat keine Prägung auf den Menschen erfahren. Sie hat nie gelernt sich auf einen Menschen zu verlassen, sie hat nie gelernt sich dem Menschen anzuschließen. 

Sie musste und konnte für sich selbst sorgen UND sie konnte hin gehen, wo immer sie hingehen wollte… 

Bis, ja, bis sie zu uns gekommen ist.

Die erste Zeit war oft sehr traurig, Anka tat sich sehr schwer in der Wohnung, sie wollte nur raus… Aber auch draußen war nicht genug, denn Grenzen waren für sie entsetzlich. Grenzen in Form von Zäunen, Absperrungen, Tore uns so weiter, akzeptierte sie nicht. Immer wieder fand Anka einen Weg in die Freiheit. 

Schön war allerdings, sie blieb auf der anderen Seite der Grenze, sie lief nicht weg. 𝑺𝒊𝒆 𝒃𝒍𝒊𝒆𝒃 𝒅𝒂, 𝒏𝒖𝒓 𝒆𝒃𝒆𝒏, 𝒂𝒖𝒇 𝒅𝒆𝒓 𝒂𝒏𝒅𝒆𝒓𝒆𝒏 𝑺𝒆𝒊𝒕𝒆 𝒅𝒆𝒓 𝑮𝒓𝒆𝒏𝒛𝒆, 𝒊𝒏 𝒅𝒆𝒓 𝑭𝒓𝒆𝒊𝒉𝒆𝒊𝒕…

Nun ist Anka ein halbes Jahr bei uns. Wenn ich heute Anka beobachte, habe ich ein gutes Gefühl. Heute kann ich die Terrassentüre offenstehen lassen, Anka entscheidet immer öfter im Haus zu bleiben, bei uns zu bleiben. 

Wenn Anka im Garten ist, kommt sie eigenständig rein und bleibt. 

Ich habe nicht viel mit Anka trainiert, um ehrlich zu sein, eher gar nicht. 

 𝑨𝒍𝒍𝒆𝒔, 𝒘𝒂𝒔 𝒊𝒄𝒉 𝒎𝒂𝒄𝒉𝒆, 𝒊𝒔𝒕, 𝒎𝒊𝒕 𝒎𝒆𝒊𝒏𝒆𝒏 𝑯𝒖𝒏𝒅𝒆𝒏 𝒍𝒆𝒃𝒆𝒏 𝒖𝒏𝒅 𝒅𝒂𝒔 𝑻𝒂𝒈 𝒕ä𝒈𝒍𝒊𝒄𝒉.

Es gibt Regeln und Grenzen, welche von ALLEN eingehalten werden müssen. 

Oft hat mir das Herz geblutet, Anka unglücklich zu sehen. 

Ich habe an der Richtigkeit der Entscheidung, sie nach Deutschland zu holen, gezweifelt. 

Umso mehr geht mir jetzt das Herz auf, wenn ich sehe, dass Anka sich hier und jetzt, in unserer westlichen Welt, in diesem ganzen Trubel entschieden hat sich uns anzuschließen bei uns zu sein. 

Auf den Gassi Touren kann Anka sich frei bewegen und ohne Leine laufen, sie schließt sich immer wieder an. 

Ich habe noch in keiner Minute einen Rückruf aufgebaut und doch wenn ich sie rufe kommt sie. 

Ob das auch so ist, wenn uns ein Reh kreuzt? Ehrlich gesagt, ich kann es nicht sagen, wir hatten in diesem halben Jahr keine Wildbegegnung. 

Hier wäre vielleicht ein konditionierter Rückruf sinnvoll, oder? Vielleicht auch nicht, denn wenn ich eines von meinen Hunden gelernt habe (es sind ja nun ALLE von der Straße) sie können Entscheidungen treffen. 

Sie können für sich abwägen was in ihren Augen richtig und was falsch ist. Ich behaupte wenn sie entscheiden, ich will dem Reh hinterher, dann gehen sie dem Reh hinterher!!! Egal wie toll der Rückruf konditioniert ist. 

Wenn sie entscheiden zu bleiben, dann jedoch weil sie sich für mich, für uns entscheiden!!!

Anka hat entschieden zu bleiben, das sehe ich und das spüre ich!

Und doch, möchte ich Gewissheit haben. 

Ich habe eine Chance mein Gefühl zu überprüfen und Anka bekommt die Chance in ihr altes Leben zurückzukehren.

Ende diesen Jahres werden wir in Ankas alte Heimat reisen. 

Alle unsere Hunde sind mit dabei, ich werde Anka dort nicht an die Leine nehmen. Sollte sie dort bleiben wollen darf sie bleiben, steigt sie jedoch wieder mit in das Wohnmobil, so weiß ich, es ist richtig sie hier zu haben.

Alles im Leben braucht seine Zeit. Wir brauchen Zeit, um uns in einem neuen Umfeld zurecht zu finden. 

Diese Zeit brauchen auch unsere Hunde, sie brauchen Zeit neues kennen zu lernen, auch Zeit um neues kennenlernen zu wollen. Sie brauchen Zeit, um sich an uns zu gewöhnen, um zu lernen uns zu vertrauen. Zeit, um Vertrauen zu lernen.

𝑫𝒊𝒆 𝒎𝒆𝒊𝒔𝒕𝒆𝒏 𝑯𝒖𝒏𝒅𝒆 𝒌ö𝒏𝒏𝒆𝒏 𝒏𝒊𝒄𝒉𝒕 𝒇𝒓𝒆𝒊 𝒆𝒏𝒕𝒔𝒄𝒉𝒆𝒊𝒅𝒆𝒏, 𝒐𝒃 𝒔𝒊𝒆 𝒃𝒆𝒊 𝒖𝒏𝒔 𝒃𝒍𝒆𝒊𝒃𝒆𝒏 𝒘𝒐𝒍𝒍𝒆𝒏. 

𝑩𝒆𝒊 𝑨𝒏𝒌𝒂 𝒉𝒂𝒃𝒆 𝒊𝒄𝒉 𝒅𝒂𝒔 𝑮𝒆𝒇ü𝒉𝒍 𝒊𝒄𝒉 𝒎𝒖𝒔𝒔 𝒔𝒊𝒆 𝒔𝒆𝒍𝒃𝒔𝒕 𝒆𝒏𝒕𝒔𝒄𝒉𝒆𝒊𝒅𝒆𝒏 𝒍𝒂𝒔𝒔𝒆𝒏!!! 

𝑬𝒊𝒏 𝒊𝒎𝒎𝒆𝒓𝒘ä𝒉𝒓𝒆𝒏𝒅𝒆𝒔 𝑻𝒉𝒆𝒎𝒂! 

𝑯𝒖𝒏𝒅𝒆 𝒃𝒓𝒂𝒖𝒄𝒉𝒆𝒏 𝑲𝒐𝒏𝒕𝒂𝒌𝒕 𝒛𝒖 𝑨𝒓𝒕𝒈𝒆𝒏𝒐𝒔𝒔𝒆𝒏! 

𝑯𝒖𝒏𝒅𝒆 𝒎ü𝒔𝒔𝒆𝒏 𝒔𝒊𝒄𝒉 𝑯𝑨𝑳𝑳𝑶 𝒔𝒂𝒈𝒆𝒏! 

𝑯𝒖𝒏𝒅𝒆 𝒘𝒐𝒍𝒍𝒆𝒏 𝒎𝒊𝒕𝒆𝒊𝒏𝒂𝒏𝒅𝒆𝒓 𝒔𝒑𝒊𝒆𝒍𝒆𝒏! 

𝑯𝒖𝒏𝒅𝒆 𝒎ü𝒔𝒔𝒆𝒏 𝒛𝒖 𝒂𝒍𝒍𝒆𝒎 𝒖𝒏𝒅 𝒋𝒆𝒅𝒆𝒎 𝒇𝒓𝒆𝒖𝒏𝒅𝒍𝒊𝒄𝒉 𝒔𝒆𝒊𝒏!

Es ist unglaublich, wie hartnäckig sich Gerüchte und Irrglaube halten. Täglich werde ich, mit mindestens einem dieser Irrtümer konfrontiert.

Ich gebe gerne zu, das Video von Anna und mir ist übertrieben dargestellt. Annas Bewegungen erinnern an die Darsteller aus „The walking dead“ wie Christiane Falke so schön festgestellt hat. 

Doch das was wir damit zum Ausdruck bringen möchten, soll gesehen werden und lustiges wird gerne gesehen 

Was Anna und mich verbindet ist unter anderem unsere Geschichte mit und von den Hunden. 

Wir beide haben uns Hunden verschrieben, welche „übrig“ waren. Hunde welche nicht in unsere „harmonische, geordnete, zivilisierte Welt“ passen. Hunde mit Ecken und Kanten. 

Vielleicht ist auch das, der Grund weshalb uns dieses Thema „Spielen“, „Hallo sagen“, „das können die unter sich regeln“, so sehr beschäftigt. 

 𝑫𝒆𝒏𝒏 𝒏𝒊𝒄𝒉𝒕 𝒋𝒆𝒅𝒆𝒓 𝑯𝒖𝒏𝒅 𝒘ü𝒏𝒔𝒄𝒉𝒕 𝑲𝒐𝒏𝒕𝒂𝒌𝒕 𝒛𝒖 𝑨𝒓𝒕𝒈𝒆𝒏𝒐𝒔𝒔𝒆𝒏!!!

Das kann ganz unterschiedliche Gründe haben. 

Ach und NEIN, das heißt nicht, dass der Hund schlecht sozialisiert ist. Im Gegenteil! 

Betrachtet man die Welt aus Hundeaugen, so ist es völlig unnatürlich, einfach mal soooo, Kontakt zu fremden Artgenossen aufzunehmen. 

In der freien Natur würden sich die Hunde in einem Bogen laufend, aus dem Wege gehen. 

 𝑲𝒆𝒊𝒏 𝑯𝒖𝒏𝒅𝒆𝒓𝒖𝒅𝒆𝒍 𝒌𝒐𝒎𝒎𝒕 𝒂𝒖𝒇 𝒅𝒊𝒆 𝑰𝒅𝒆𝒆 𝑺𝒐𝒏𝒏𝒕𝒂𝒈𝒔 𝒛𝒖𝒎 𝑺𝒑𝒊𝒆𝒍𝒆𝒏𝒂𝒄𝒉𝒎𝒊𝒕𝒕𝒂𝒈, 𝒅𝒂𝒔 𝑯𝒖𝒏𝒅𝒆𝒓𝒖𝒅𝒆𝒍 𝒖𝒎 𝒅𝒊𝒆 𝑬𝒄𝒌𝒆 𝒛𝒖 𝒃𝒆𝒔𝒖𝒄𝒉𝒆𝒏!

Es gibt Territorien, welche verteidigt werden und Fremde werden des Platzes verwiesen. 

So ist es nur verständlich, wenn der Tierschutzhund welcher zuvor auf der Straße gelebt hat, nicht vor Begeisterung in die Luft springt, wenn er auf den Gassirunden, dicht an dicht, an Artgenossen vorbei gehen soll.

Hunde sagen sich nicht einfach soooo HALLO, schon eher: Wer bist du? Was willst du hier? Und nicht selten, verpiss dich!

Das passt nicht in unser Weltbild vom lieben hochsozialen Kuscheltier, stimmt. Aber, das ist Hund. Die Tatsache, dass es nun doch unzählige tut nix Hunde gibt, zeigt wie anpassungsfähig Hunde sind. 

Aber, eben nicht alle!!!

Dieses Video, so lustig wie es anzuschauen ist, es hat zwei Seiten.

Die eine Seite zeigt, es kommt ein Mensch mit 2 Hunden entgegen. Die Leine ist sehr lang, die Hunde laufen kreuz und quer und gehen, jeder für sich, seiner Wege. Die Hunde sind mit Maulkorb gesichert, was ja schon einmal eine Aussage für sich ist. Das Frauchen ist gut gelaunt mit wenig Souveränität und Führungscharakter. 

Muss ich diese Hundebegegnung mitnehmen, muss ich in jede Konfrontation hinein gehen? 

Ich habe 5 Hunde an der Leine. Keiner trägt einen Maulkorb und doch weiß ich wer in meinem Rudel was kann und was nicht! Ich entscheide für mein Rudel (auch wenn es nur aus mir und einem Hund besteht) was gut für uns ist. 

Das entscheide ich in jeder Situation neu. 

Sichrlich werde ich mein Gegenüber nicht bewerten oder gar verurteilen. Denn, was weiß ich denn von dieser Person? Was weiß ich über diese Hunde? Ich kenne weder die Geschichte des Menschen mir gegenüber noch die Geschichte des Hundes. 

Alles was ich habe ist eine Momentaufnahme!!! Viel zu wenig um zu Urteilen!!!

𝑾𝒊𝒓 𝑴𝒆𝒏𝒔𝒄𝒉𝒆𝒏 𝒎ö𝒄𝒉𝒕𝒆𝒏 𝒏𝒊𝒄𝒉𝒕 𝑱𝑬𝑫𝑬𝑴 𝒉𝒂𝒍𝒍𝒐 𝒔𝒂𝒈𝒆𝒏, 𝒘𝒊𝒓 𝑴𝒆𝒏𝒔𝒄𝒉𝒆𝒏 𝒎ö𝒄𝒉𝒕𝒆𝒏 𝒏𝒊𝒄𝒉𝒕 𝒎𝒊𝒕 𝑱𝑬𝑫𝑬𝑴 𝒓𝒆𝒅𝒆𝒏, 𝒘𝒊𝒓 𝑴𝒆𝒏𝒔𝒄𝒉𝒆𝒏 𝒌ö𝒏𝒏𝒆𝒏 𝒏𝒊𝒄𝒉𝒕 𝑱𝑬𝑫𝑬𝑵 𝑴𝒆𝒏𝒔𝒄𝒉𝒆𝒏 𝒍𝒆𝒊𝒅𝒆𝒏, 𝒘𝒊𝒓 𝑴𝒆𝒏𝒔𝒄𝒉𝒆𝒏 𝒎ö𝒄𝒉𝒕𝒆𝒏 𝒏𝒊𝒄𝒉𝒕 𝒂𝒍𝒍𝒆𝒊𝒏𝒆 𝒊𝒏 𝒆𝒊𝒏𝒆𝒓 𝑮𝒓𝒖𝒑𝒑𝒆 𝒖𝒏𝒔 𝒇𝒓𝒆𝒎𝒅𝒆𝒓 𝑴𝒆𝒏𝒔𝒄𝒉𝒆𝒏 𝒔𝒕𝒆𝒉𝒆𝒏 𝒖𝒏𝒅 𝒂𝒍𝒍𝒆𝒊𝒏𝒆 𝒈𝒆𝒍𝒂𝒔𝒔𝒆𝒏 𝒘𝒆𝒓𝒅𝒆𝒏, 𝒘𝒂𝒓𝒖𝒎 𝒔𝒐𝒍𝒍𝒆𝒏 𝒖𝒏𝒔𝒆𝒓𝒆 𝑯𝒖𝒏𝒅𝒆 𝒅𝒂𝒔 𝒂𝒍𝒍𝒆𝒔 𝒕𝒐𝒍𝒍 𝒇𝒊𝒏𝒅𝒆𝒏? 

𝑫𝒊𝒆 𝑽𝒆𝒓𝒈𝒂𝒏𝒈𝒆𝒏𝒉𝒆𝒊𝒕 𝒗𝒆𝒓ä𝒏𝒅𝒆𝒓𝒕 𝒊𝒏 𝒅𝒆𝒓 𝑮𝒆𝒈𝒆𝒏𝒘𝒂𝒓𝒕 𝒅𝒆𝒊𝒏𝒆𝒏 𝑪𝒉𝒂𝒓𝒂𝒌𝒕𝒆𝒓 𝒇ü𝒓 𝒅𝒊𝒆 𝒁𝒖𝒌𝒖𝒏𝒇𝒕!

Stimmt das?

Wir alle machen tagtäglich unsere Erfahrungen. Jeder von uns schreibt seine eigene Geschichte des Lebens. Mal schreibt das Leben tolle, lustige, erheiternde Geschichten, mal sind es traurige oder enttäuschende Erlebnisse. 

All diese Erfahrungen, welche unsere eigene Geschichte schreibt, hinterlassen Spuren. Spuren in unserer Seele, Spuren in unserem Herzen. Diese Spuren prägen unseren Charakter.

Das eine sind unsere Gene, welche wir von unseren Vorfahren mitbekommen haben. Das andere ist die Erziehung, welche wir genossen haben. Doch das Leben ist Veränderung. Wir verändern uns ebenfalls fortwährend. Das Leben verändert unseren Charakter. Wie wir damit umgehen, wie wir mit unseren Erfahrungen umgehen, das ist individuell.

Diese Entwicklung durchlaufen unsere Hunde ebenfalls. Auch sie schreiben ihre ganz eigene Geschichte ihres Lebens. Auch sie werden durch Erfahrungen geprägt! 

Was unsere Hunde jedoch zu uns Menschen unterscheidet, ist ein ganz, ganz großer Faktor!

𝑯𝒖𝒏𝒅𝒆 𝒍𝒆𝒃𝒆𝒏 𝒊𝒎 𝑯𝒊𝒆𝒓 𝒖𝒏𝒅 𝑱𝒆𝒕𝒛𝒕!!!!!

Hunde schließen mental mit ihrer Vergangenheit ab.

Hunde liegen nicht in ihren Körbchen und denken über die Ungerechtigkeit, welche ihnen in der Vergangenheit widerfahren ist, nach. 

Sie hadern nicht mit dem Schicksal. 

Sie nehmen jede Situation des Lebens an und versuchen diese bestmöglich zu meistern. 

Sie beschäftigen sich nicht mit Niederlagen. 

Sie speichern Misserfolge ab und versuchen das nächste Mal eine andere Strategie.

Wir Menschen leben viel zu oft und viel zu lange in der Vergangenheit. 

Es fällt uns schwer, Dinge zu akzeptieren. 

Wir tun uns schwer, loszulassen. 

Noch schwerer fällt uns, Negatives zu verarbeiten. Unser Fokus liegt viel zu häufig auf dem, was „schlecht“ ist. 

Schlecht für unsere Psyche, schlecht für unsere mentale Stärke, schlecht für unsere Gesundheit, schlecht für unsere Stimmung.

Nun liegt es an einem selbst, sich zu reflektieren und an sich selbst zu arbeiten. 

Kontraproduktiv verhält sich unser Verhalten jedoch, wenn wir die Vergangenheit unserer Hunde nicht vergangen sein lassen können. 

Was meine ich damit?

Nehmen wir die Geschichte meiner ältesten Hündin Ami. 

Zwischen diesen beiden Fotos liegen 8 Jahre!

Das Bild links zeigt Ami, bevor sie zu uns gekommen ist. Dies war das Bild auf der Vermittlungsseite des Tierschutzvereins, welche Ami in ihre Obhut genommen hatten. 

Aufgefallen sind mir sofort ihre leeren Augen! Ein Blick ohne ein Leuchten der Augen!

Ihre Geschichte,- eine von vielen und immer sich wiederholenden. Ami lebte auf den Straßen Rumäniens, wurde eingefangen und in eines der städtischen Auffanglager gebracht. Übersät mit entzündeten Bisswunden, schwanger, ein gebrochenes Hinterbein, eigentlich mehr tot als lebendig, wurde sie der Tierschutzorganisation zur Kastration vorgelegt. Ihr Zustand mehr als kritisch, die Babys konnte sie nicht austragen, sie war zu schwach. 

Ami hatte Glück im Unglück, es wurde sich ihrer angenommen. Ami kämpfte sich zurück ins Leben. Noch heute kann ich die Spuren ihrer Vergangenheit erkennen. Das ehemals gebrochene Bein ist etwas kürzer, an einigen Stellen ihres Körpers sind keine Haare nachgewachsen, Narben sind noch heute zu finden und das Loch im Ohr von der Registrierungsmarke ist geblieben.

Ami ist mein Seelenhund und mit ihren geschätzten mittlerweile 12 Jahren sehr lebenserfahren.

Häufig holen wir uns solch ein „armes Geschöpf“ nach Hause, mit dem barmherzigen Gedanken, ein Leben zu retten oder ein Leben zu verbessern. Ich auch!!!! Diesen Gedanken, diese Absicht finde ich auch aller Ehren wert. 

ABER und jetzt kommt mein ABER! 

Was wir nicht dürfen, ist den Hund in Watte packen. Wir dürfen NICHT aus Mitleid handeln und erst recht nicht den Hund, aufgrund seiner Geschichte bemitleiden!!! Tun wir das, so geht die neue Geschichte, welche wir gemeinsam mit dem Hund schreiben möchten, schief!!!!

Haben wir einen Hund an unserer Seite, haben wir für ihn die Verantwortung übernommen. Wir treffen die Entscheidungen, welche in Zukunft gut für uns sind. Wir führen den Hund sicher, souverän und aufrecht durch die Gegenwart und in die Zukunft.

𝑽𝒆𝒓𝒈𝒂𝒏𝒈𝒆𝒏𝒆𝒔 𝒊𝒔𝒕 𝒗𝒆𝒓𝒈𝒂𝒏𝒈𝒆𝒏!!! 𝑯𝒂𝒍𝒕𝒆𝒏 𝒘𝒊𝒓 𝒅𝒂𝒓𝒂𝒏 𝒇𝒆𝒔𝒕, 𝒔𝒐 𝒏𝒊𝒎𝒎𝒕 𝒆𝒔 𝒖𝒏𝒔 𝒅𝒊𝒆 𝑬𝒏𝒆𝒓𝒈𝒊𝒆 𝒖𝒏𝒅 𝑭𝒓𝒆𝒖𝒅𝒆 𝒂𝒏 𝒅𝒆𝒓 𝒁𝒖𝒌𝒖𝒏𝒇𝒕!!!

𝓦𝓮𝓷𝓷 𝓲𝓬𝓱 𝓑𝓮𝓵𝓵𝓸 𝔃𝓾 𝓭𝓮𝓶 𝓪𝓷𝓭𝓮𝓻𝓮𝓷 𝓗𝓾𝓷𝓭 𝓵𝓪𝓼𝓼𝓮, 𝓲𝓼𝓽 𝓪𝓵𝓵𝓮𝓼 𝓲𝓷 𝓞𝓻𝓭𝓷𝓾𝓷𝓰, 𝓮𝓻 𝓲𝓼𝓽 𝓪𝓾𝓬𝓱 𝓰𝓪𝓷𝔃 𝓯𝓻𝓮𝓾𝓷𝓭𝓵𝓲𝓬𝓱 𝓾𝓷𝓭 𝔀𝓲𝓵𝓵 𝓷𝓾𝓻 "𝓗𝓪𝓵𝓵𝓸" 𝓼𝓪𝓰𝓮𝓷!!!

Sicher? 

Ist das so? 

Ist Bello wirklich freundlich und will er wirklich nur "Hallo" sagen?

Warum fährt Bello jedoch aus der Hose, wenn er NICHT zu dem anderen Hund darf, wenn er nicht "Hallo" sagen darf, wenn er an der Leine geführt einfach an dem Artgenossen vorbeilaufen soll???

Schauen wir mal genauer hin:

Ich laufe also mit Bello spazieren. 

Es ist ein sonniger Tag mit angenehmen Temperaturen. 

Wir schlendern die Straße hinunter in Richtung Park. 

Wir beide sind in unserer eigenen Welt versunken, ich genieße die Sonne und Bello, 𝒹𝒶𝓇𝒻 𝓂𝒶𝓁 𝐻𝓊𝓃𝒹 𝓈𝑒𝒾𝓃 𝓊𝓃𝒹 𝓈𝒸𝒽𝓃𝓊𝓅𝓅𝑒𝓇𝓉 𝓈𝒾𝒸𝒽 𝓋𝑜𝓃 𝑒𝒾𝓃𝑒𝓂 𝐹𝓁𝑒𝒸𝓀𝒸𝒽𝑒𝓃 𝓏𝓊𝓂 𝓃ä𝒸𝒽𝓈𝓉𝑒𝓃. 

Weil ich heute gut gelaunt bin, stört es mich auch nicht, 𝒹𝒶𝓈𝓈 𝐵𝑒𝓁𝓁𝑜 𝑒𝓉𝓌𝒶𝓈 𝓂𝑒𝒽𝓇 𝒵𝓊𝑔 𝒶𝓊𝒻 𝒹𝑒𝓇 𝐿𝑒𝒾𝓃𝑒 𝒽𝒶𝓉, als sonst. 

Kurz bevor wir den Park erreichen, müssen wir durch eine enge Gasse, zwischen den Häusern durch.

Uhhhhh, genau als wir mitten in der Gasse sind, kommt uns ein anderer Hund entgegen. 

Der Hundehalter, in sein Handy vertieft, führt Wuffi an einer Flexileine, diese gespannt bis zum Anschlag.

Ich sehe die beiden und denke: 𝐹… 𝓂𝓊𝓈𝓈 𝒹𝒶𝓈 𝓈𝑒𝒾𝓃? 

𝒩𝒾𝒸𝒽𝓉 𝒿𝑒𝓉𝓏𝓉, 𝓃𝒾𝒸𝒽𝓉 𝒽𝑒𝓊𝓉𝑒, 𝓌𝒶𝓇𝓊𝓂 𝒶𝓊𝓈𝑔𝑒𝓇𝑒𝒸𝒽𝓃𝑒𝓉 𝐻𝐼𝐸𝑅, 𝒿𝑒𝓉𝓏𝓉 𝓇𝑒𝑔𝓉 𝓈𝒾𝒸𝒽 𝐵𝑒𝓁𝓁𝑜 𝑔𝓁𝑒𝒾𝒸𝒽 𝓌𝒾𝑒𝒹𝑒𝓇 𝓈𝒸𝒽𝓇𝑒𝒸𝓀𝓁𝒾𝒸𝒽 𝒶𝓊𝒻, 𝓌𝒶𝓇𝓊𝓂 𝓂𝓊𝓈𝓈 𝒟𝐸𝑅 𝒿𝑒𝓉𝓏𝓉 𝒶𝓊𝒸𝒽 𝒶𝓊𝓈𝑔𝑒𝓇𝑒𝒸𝒽𝓃𝑒𝓉 𝒽𝒾𝑒𝓇 𝓁𝒶𝓃𝑔𝓁𝒶𝓊𝒻𝑒𝓃 !?

Während ich langsam weiterlaufe, überlege ich, welche Möglichkeiten ich habe.

• Leine lang lassen und rufen: Meiner ist verträglich, dürfen die sich Hallo sagen… Und hoffen, die Antwort lautet ja und ich kann ableinen.

• Leine kurz nehmen und mit dem wütenden Bello vorbeilaufen.

• Umdrehen.

Mehr Möglichkeiten bieten sich hier gerade nicht… 

Bis ich also fertig überlegt habe, bin ich schon fast auf gleicher Höhe mit Wuffi. 

Bello hat bereits entschieden und möchte Wuffi gerne eins auf die Klappe hauen. Klar er ist an der Leine und ich habe diese offensichtlich ohne es zu bemerken, deutlich kürzer genommen. 

Oh Mann, hätte ich doch nur abgeleint und die Hunde hätten sich "Hallo" sagen dürfen…

𝒲𝒶𝓇𝓊𝓂 𝓂𝒶𝒸𝒽𝓉 𝐵𝑒𝓁𝓁𝑜 𝒹𝒶𝓈 𝓃𝓊𝓇????

Nun, in der freien Natur gäbe es solche Situationen unter Hunden nicht. Hunde leben meist in Rudeln oder Verbänden und haben ihre Territorien. Treffen sie auf Artgenossen, so gehen sie sich in der Regel aus dem Weg. Dies geschieht, indem sie einen Bogen laufen oder sich komplett abwenden. Bereits aus weiter Entfernung beginnen sie zu kommunizieren. In ihrer körpersprachlichen Kommunikation teilen sie ihrem Gegenüber, ihre Absichten mit. Hunde sind friedliebend, hoch sozial und scheuen Konflikte!

𝒢𝑒𝒽𝑒𝓃 𝓏𝓌𝑒𝒾 𝐻𝓊𝓃𝒹𝑒 𝒹𝒾𝓇𝑒𝓀𝓉 𝒶𝓊𝒻𝑒𝒾𝓃𝒶𝓃𝒹𝑒𝓇 𝓏𝓊, 𝓈𝑜 𝒽𝒶𝓃𝒹𝑒𝓁𝓉 𝑒𝓈 𝓈𝒾𝒸𝒽 ü𝒷𝑒𝓇𝓌𝒾𝑒𝑔𝑒𝓃𝒹 𝓊𝓂 𝑒𝒾𝓃𝑒𝓃 𝒢𝑒𝒷𝒾𝑒𝓉𝓈𝒶𝓃𝓈𝓅𝓇𝓊𝒸𝒽. 

𝒟𝑒𝓇 𝑒𝒾𝓃𝑒 𝓈𝒶𝑔𝓉: 𝑀𝑒𝒾𝓃𝓈! 

 𝒟𝑒𝓇 𝒶𝓃𝒹𝑒𝓇𝑒 𝓈𝒶𝑔𝓉: 𝒟𝒶𝓈 𝓌𝑜𝓁𝓁𝑒𝓃 𝓌𝒾𝓇 𝓂𝒶𝓁 𝓈𝑒𝒽𝑒𝓃!

Ist das freundlich? Nein! Aber es ist die Natur der Hunde.

Wir schicken unsere Hunde Tag täglich in diese Konflikte, in dem wir sie zwingen auf engen Wegen an Artgenossen vorbeizugehen.

Was können wir tun?

𝐻𝓊𝓃𝒹𝑒 𝓀𝑜𝓂𝓂𝓊𝓃𝒾𝓏𝒾𝑒𝓇𝑒𝓃 𝓃𝒾𝒸𝒽𝓉 𝓃𝓊𝓇 𝓊𝓃𝓉𝑒𝓇𝑒𝒾𝓃𝒶𝓃𝒹𝑒𝓇, 𝓈𝒾𝑒 𝓀𝑜𝓂𝓂𝓊𝓃𝒾𝓏𝒾𝑒𝓇𝑒𝓃 𝒶𝓊𝒸𝒽 𝓂𝒾𝓉 𝓊𝓃𝓈! 

𝐵𝑒𝓁𝓁𝑜 𝒽𝒶𝓉 𝒷𝑒𝒾𝓂 𝒜𝓃𝒷𝓁𝒾𝒸𝓀 𝒹𝑒𝓈 𝒜𝓇𝓉𝑔𝑒𝓃𝑜𝓈𝓈𝑒𝓃, 𝓀𝓊𝓇𝓏 𝓏𝓊 𝓂𝒾𝓇 𝒶𝓊𝒻𝑔𝑒𝓈𝒸𝒽𝒶𝓊𝓉 𝓊𝓃𝒹 𝒽𝒶𝓉 𝒹𝒶𝓃𝓃 𝓈𝑒𝒾𝓉𝓁𝒾𝒸𝒽 𝓃𝒶𝒸𝒽 𝓋𝑜𝓇𝓃𝑒 𝑔𝑒𝓏𝑜𝑔𝑒𝓃. 

𝐿𝒾𝑒𝒻 𝒹𝒾𝒸𝒽𝓉 𝒶𝓃 𝒹𝑒𝓇 𝐻𝒶𝓊𝓈𝓌𝒶𝓃𝒹 𝑒𝓃𝓉𝓁𝒶𝓃𝑔...

𝒮𝑒𝒾𝓃 𝐵𝓁𝒾𝒸𝓀 𝓌𝒶𝓇 𝑒𝒾𝓃 𝐹𝓇𝒶𝑔𝑒𝓃: 𝒲𝒶𝓈 𝓉𝓊𝓃 𝓌𝒾𝓇? 

𝒮𝑒𝒾𝓃 𝓈𝑒𝒾𝓉𝓁𝒾𝒸𝒽 𝓃𝒶𝒸𝒽 𝓋𝑜𝓇𝓃𝑒, 𝒹𝒾𝒸𝒽𝓉 𝒶𝓃 𝒹𝑒𝓇 𝐻𝒶𝓊𝓈𝓌𝒶𝓃𝒹, 𝒽ä𝓉𝓉𝑒 𝓂𝒾𝓇 𝓈𝒾𝑔𝓃𝒶𝓁𝒾𝓈𝒾𝑒𝓇𝑒𝓃 𝓈𝑜𝓁𝓁𝑒𝓃: 𝒮𝒸𝒽𝓃𝑒𝓁𝓁 𝓋𝑜𝓇𝒷𝑒𝒾 𝒹𝒶, 𝓁𝒶𝓈𝓈 𝓊𝓃𝓈 𝓈𝒸𝒽𝓃𝑒𝓁𝓁𝑒𝓇 𝓁𝒶𝓊𝒻𝑒𝓃…

Ich habe jedoch mit meiner Unschlüssigkeit das Tempo noch verlangsamt und dann auch noch die Leine kurz genommen…

Bello also an der kurzen Leine, konnte nicht seiner Art entsprechend kommunizieren und ich habe ihn auch noch in diesem Konflikt alleine gelassen, oder habe sogar noch wegen seines Ausrastens geschimpft…

Was wäre ohne Leine anders gewesen?

Nicht viel und doch so einiges. Bello und Wuffi wären aufeinander zu und hätten sich vorgestellt.

Das Gespräch hätte unterschiedliche Verläufe haben können.

• Hallo ich bin Bello, sorry für die Störung, ich möchte hier nur vorbei. Hallo, ich bin Wuffi, ja wir wollen auch nur vorbei.

• Hallo ich bin Bello, sorry für die Störung, ich möchte hier nur vorbei. Alter! Ich bin Wuffi, ich laufe hier immer vorbei, mach, dass du wegkommst. Oh, nochmals sorry, sagt Bello und beschwichtigt mit einer Vorderkörpertiefstellung. Wuffi rennt einige Schritte hinter dem sich trollenden Bello her und schließt wieder bei Herrchen auf.

• Bello sagt bereits von weiten dem herannahenden Wuffi, hey das ist mein Weg, ich war zuerst hier! Wuffi krempelt die Ärmel hoch und sagt, komm doch…

Ich konnte noch viele Varianten nennen, jedoch worauf ich hinaus möchte.

Ohne Leine können die Hunde untereinander kommunizieren und frei entscheiden, wie sie ihren Konflikt lösen möchten. 

Was wir jedoch nicht können, ist mitentscheiden, denn dieses Mitspracherecht hatte ich in diesem Spaziergang zu keiner Minute und erst recht nicht mehr wenn die Leine ab ist. 

Zu keiner Minute hatte ich die Führung übernommen, zu keiner Minute hatte ich Verantwortung übernommen…

Wir überlassen dem Hund täglich viele Möglichkeiten zu entscheiden, weil diese Entscheidungen für uns nicht wichtig sind. 

Aber sind diese Entscheidungen vielleicht dem Hund wichtig?

Wenn wir Kleinigkeiten nicht entscheiden und laufen lassen, wie kommen wir dann auf die Idee, der Hund könne uns fragen, wenn es wichtig wird?

Bitte nicht falsch verstehen!

𝓘𝓬𝓱 𝓼𝓪𝓰𝓮 𝓝𝓘𝓒𝓗𝓣, 𝓵𝓪𝓼𝓼𝓽 𝓾𝓷𝓼 𝓭𝓲𝓮 𝓗𝓾𝓷𝓭𝓮 𝓪𝓫𝓵𝓮𝓲𝓷𝓮𝓷 𝓾𝓷𝓭 𝓭𝓲𝓮 𝓼𝓸𝓵𝓵𝓮𝓷 𝓭𝓪𝓼 𝓾𝓷𝓽𝓮𝓻 𝓼𝓲𝓬𝓱 𝓴𝓵ä𝓻𝓮𝓷… 𝓝𝓔𝓘𝓝!! 

I𝓬𝓱 𝓼𝓪𝓰𝓮 ü𝓫𝓮𝓻𝓷𝓲𝓶𝓶 𝓥𝓮𝓻𝓪𝓷𝓽𝔀𝓸𝓻𝓽𝓾𝓷𝓰, ü𝓫𝓮𝓻𝓷𝓲𝓶𝓶 𝓭𝓲𝓮 𝓕ü𝓱𝓻𝓾𝓷𝓰. 

𝓣𝓻𝓮𝓯𝓯𝓮 𝓔𝓷𝓽𝓼𝓬𝓱𝓮𝓲𝓭𝓾𝓷𝓰𝓮𝓷 𝓫𝓮𝓿𝓸𝓻 𝓼𝓲𝓮 𝓭𝓮𝓲𝓷 𝓗𝓾𝓷𝓭 𝓽𝓻𝓲𝓯𝓯𝓽!!!

 𝑺𝒄𝒉𝒍𝒆𝒏𝒅𝒆𝒓𝒕 𝒆𝒓 𝒏𝒐𝒄𝒉 𝒐𝒅𝒆𝒓 𝒋𝒂𝒈𝒕 𝒆𝒓 𝒔𝒄𝒉𝒐𝒏? 

Das Jagdverhalten unserer Hunde bringt viele Hundebesitzer an den Rand der Verzweiflung.

Doch wann beginnt das Jagdverhalten unserer Hunde? Wie lange ist der Hund ansprechbar, oder gar in seinem Verhalten abbrechbar? 

Kann Jagdverhalten abtrainiert werden oder gar dem Hund verboten werden? 

Hat jeder Hund ein Jagdverhalten und gibt es eine gewisse Reihenfolge, die stets eingehalten wird?

𝐴𝑢𝑐ℎ 𝑤𝑒𝑛𝑛 𝑤𝑖𝑟 𝑒𝑠 𝑛𝑖𝑐ℎ𝑡 𝑔𝑒𝑟𝑛𝑒 ℎö𝑟𝑒𝑛 𝑢𝑛𝑑 𝑎𝑢𝑐ℎ 𝑠𝑒ℎ𝑟 𝑔𝑒𝑟𝑛𝑒 𝑣𝑒𝑟𝑑𝑟ä𝑛𝑔𝑒𝑛, 𝑢𝑛𝑠𝑒𝑟 𝑙𝑖𝑒𝑏𝑒𝑟 𝑊𝑢𝑓𝑓𝑖 𝑖𝑠𝑡 𝑒𝑖𝑛 𝐵𝑒𝑢𝑡𝑒𝑔𝑟𝑒𝑖𝑓𝑒𝑟!

Und auch genau hier liegt der Ursprung unserer „Probleme“.

Das Jagdverhalten, oder die Motivation zu jagen ist beim Hund genetisch hinterlegt. Das heißt, zu jagen ist ein Instinkt.

Hier habe ich die Definition von Instinkt einmal gegoogelt:

𝘐𝘯𝘴𝘵𝘪𝘯𝘬𝘵: 

* 𝘌𝘳𝘦𝘳𝘣𝘵𝘦 𝘍ä𝘩𝘪𝘨𝘬𝘦𝘪𝘵 𝘣𝘦𝘴𝘰𝘯𝘥𝘦𝘳𝘴 𝘥𝘦𝘳 𝘛𝘪𝘦𝘳𝘦, 𝘪𝘯 𝘣𝘦𝘴𝘵𝘪𝘮𝘮𝘵𝘦𝘯 𝘚𝘪𝘵𝘶𝘢𝘵𝘪𝘰𝘯𝘦𝘯 𝘦𝘪𝘯 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘣𝘦𝘸𝘶𝘴𝘴𝘵 𝘨𝘦𝘭𝘦𝘯𝘬𝘵𝘦𝘴, 𝘢𝘣𝘦𝘳 𝘳𝘪𝘤𝘩𝘵𝘪𝘨𝘦𝘴 (𝘣𝘦𝘴𝘰𝘯𝘥𝘦𝘳𝘴 𝘭𝘦𝘣𝘦𝘯𝘴- 𝘶𝘯𝘥 𝘢𝘳𝘵𝘦𝘳𝘩𝘢𝘭𝘵𝘦𝘯𝘥𝘦𝘴) 𝘝𝘦𝘳𝘩𝘢𝘭𝘵𝘦𝘯 𝘻𝘶 𝘻𝘦𝘪𝘨𝘦𝘯 „𝘥𝘦𝘳 𝘵𝘪𝘦𝘳𝘪𝘴𝘤𝘩𝘦 𝘐𝘯𝘴𝘵𝘪𝘯𝘬𝘵 𝘥𝘦𝘳 𝘉𝘳𝘶𝘵𝘱𝘧𝘭𝘦𝘨𝘦, 𝘥𝘦𝘳 𝘍𝘰𝘳𝘵𝘱𝘧𝘭𝘢𝘯𝘻𝘶𝘯𝘨" 

* 𝘌𝘪𝘯 𝘐𝘯𝘴𝘵𝘪𝘯𝘬𝘵 𝘪𝘴𝘵 𝘦𝘪𝘯 𝘢𝘯𝘨𝘦𝘣𝘰𝘳𝘦𝘯𝘦𝘴 𝘝𝘦𝘳𝘩𝘢𝘭𝘵𝘦𝘯𝘴𝘮𝘶𝘴𝘵𝘦𝘳, 𝘸𝘦𝘭𝘤𝘩𝘦𝘴 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘦𝘳𝘭𝘦𝘳𝘯𝘵 𝘸𝘦𝘳𝘥𝘦𝘯 𝘮𝘶𝘴𝘴 𝘶𝘯𝘥 𝘥𝘦𝘮 𝘌𝘳𝘩𝘢𝘭𝘵 𝘥𝘦𝘳 𝘈𝘳𝘵 𝘶𝘯𝘥 𝘥𝘦𝘮 𝘚𝘤𝘩𝘶𝘵𝘻 𝘥𝘦𝘴 𝘐𝘯𝘥𝘪𝘷𝘪𝘥𝘶𝘶𝘮𝘴 𝘥𝘪𝘦𝘯𝘵.

Das macht auch durchaus Sinn. Denn für die Vorfahren unserer Haushunde, war es überlebensnotwendig, sowohl für ihn selbst, als auch für den Erhalt seiner Gattung, für Nahrung selbst sorgen zu können und diese durch die Jagd zu sichern.

Wenn ein Verhalten derart wichtig für das Überleben ist, muss die Motivation, dieses Verhalten auszuführen, stark sein. Nicht jede Jagd ist von Erfolg gekrönt, doch ein Misserfolg wirft den Hund nicht in eine Sinneskriese, es entmutigt ihn nicht, die Jagd das nächste Mal von Neuem aufzunehmen. Von daher hat die Evolution dafür gesorgt, dass sich bereits die Jagd für den Hund gut anfühlt, ihm Spaß macht und diese somit selbst belohnend ist.

Das heißt, das Eine ist die Jagd, das Andere der Erfolg. Die Jagd macht Spaß und der Erfolg macht satt. Im Laufe der Domestikation des Haushundes hat die Jagd zwar an Wichtigkeit verloren, denn mittlerweile ernähren sich die meisten freilebenden Hunde von den Abfällen der Menschen, jedoch ist die Genetik nach wie vor fest verankert.

Die Jagd wird beim Hund in unterschiedliche Sequenzen aufgeteilt.

Man unterteilt in:

Orten – Fixieren – Anschleichen – Verfolgen – Packen – Töten – Zerlegen – Fressen.

Hunde können alle Sequenzen der Jagdverhaltenskette zeigen, oder nur einzelne Sequenzen daraus. Hier spielt die Rasse, die ursprüngliche „Aufgabe“ einer Rasse und der persönliche Charakter des Hundes eine große Rolle.

Durch die Zucht wurden verschiedenen Hunderassen, verschiedene Sequenzen der Jagdverhaltenskette unterschiedlich selektiert. Das bedeutet, dass je nach Rasse und deren vorgesehene Aufgabe unterschiedliche Jagdsequenzen unterschiedlich wichtig, also selbst belohnend sind. Demzufolge wird der Hund auch die ein oder andere Sequenz deutlicher zeigen.

Was passiert im Körper oder besser gesagt im Gehirn unserer Hunde, was sie veranlasst beim Thema Jagd, alles andere auszublenden?

Genau genommen sind 2 Faktoren ausschlaggebend.

Zum einen Stress. 

Das Erregungslevel des jagdlich motivierten Hundes steigt. Dies veranlasst den Körper zur physischen und psychischen Aktivitätssteigerung im sympathischen Nervensystem. Der Blutdruck und die Herzfrequenz steigen, die Wachsamkeit wird gesteigert, die Aufmerksamkeit wird gesteigert. Beim genauen Hinsehen erkennen wir sogar eine Weitung der Pupillen. Der Hund befindet sich in höchster Konzentration. All diese Abläufe im Körper sind mit „Stress“ gleichzusetzen. Ist die Erregungslage zu hoch, kann das Gehirn des Hundes Signale des Menschen nicht mehr verarbeiten.

Die Jagd und auch schon die Vorbereitung zur Jagd ist für den Hund sehr anstrengend. Die Nase wittert die Gerüche. Im Gegensatz zum normalen Atmen ist beim Schnüffeln die Atemfrequenz deutlich erhöht. Dieses Umschwenken der Atmung wird beim Hund durch die Großhirnrinde und dem Limbischen System gesteuert. Hier sitzen die Emotionen, welche bereits zu diesem Zeitpunkt, dem Hund ein selbst belohnendes, positives, sogar eine Art Glücksgefühl beschert. 

Genau hier befindet sich der Hund bereits bei der Jagd.

Nun sind wir bereits beim 2. Faktor. 

Dem mesolimbischen System. Wer hat davon schon einmal gehört? Wenn nicht, das ist nicht schlimm! Ganz, ganz einfach erklärt: Das mesolimbische System wird auch das Belohnungszentrum im Gehirn genannt. Das Wort Belohnungszentrum trifft genau ins Schwarze. Denn hier wird der Botenstoff Dopamin, auch als Glückshormon bekannt, ausgeschüttet. Das heißt also, bereits das Schnüffeln gibt dem Hund ein gutes Gefühl. Das Doofe an der Sache ist leider nur, dass das „gute Gefühl“ wie süchtig auf mehr macht… 

Hier braucht es sicherlich keine weiteren Worte.

 Hier greifen die Zahnräder ineinander und die Lust der Jagd beginnt!

𝐷𝑎𝑠 𝑊𝑖𝑠𝑠𝑒𝑛 𝑢𝑚 𝑑𝑎𝑠 „𝑊𝑎𝑟𝑢𝑚“ 𝑏𝑟𝑖𝑛𝑔𝑡 𝑣𝑒𝑟𝑚𝑢𝑡𝑙𝑖𝑐ℎ 𝑠𝑐ℎ𝑜𝑛 𝐿𝑖𝑐ℎ𝑡 𝑖𝑛𝑠 𝐷𝑢𝑛𝑘𝑒𝑙. 

 𝐽𝑒𝑑𝑜𝑐ℎ 𝑏𝑟𝑖𝑛𝑔𝑡 𝑒𝑠 𝑎𝑢𝑐ℎ 𝑑𝑖𝑒 𝐸𝑟𝑘𝑒𝑛𝑛𝑡𝑛𝑖𝑠, 𝑑𝑎𝑠𝑠 𝑑𝑒𝑚 𝐻𝑢𝑛𝑑 𝑑𝑎𝑠 𝐽𝑎𝑔𝑑𝑣𝑒𝑟ℎ𝑎𝑙𝑡𝑒𝑛 𝑤𝑒𝑑𝑒𝑟 𝑣𝑒𝑟𝑏𝑜𝑡𝑒𝑛 𝑛𝑜𝑐ℎ 𝑎𝑏𝑔𝑒𝑠𝑐ℎ𝑎𝑙𝑡𝑒𝑡 𝑛𝑜𝑐ℎ 𝑑𝑖𝑒𝑠𝑒𝑠 𝑉𝑒𝑟ℎ𝑎𝑙𝑡𝑒𝑛 𝑟𝑒𝑝𝑎𝑟𝑖𝑒𝑟𝑡 𝑤𝑒𝑟𝑑𝑒𝑛 𝑘𝑎𝑛𝑛. 𝐽𝑎𝑔𝑑𝑣𝑒𝑟ℎ𝑎𝑙𝑡𝑒𝑛 𝑏𝑒𝑑𝑒𝑢𝑡𝑒𝑡 𝑓ü𝑟 𝑢𝑛𝑠 𝑀𝑒𝑛𝑠𝑐ℎ𝑒𝑛, 𝑒𝑖𝑛 𝐿𝑒𝑏𝑒𝑛 𝑙𝑎𝑛𝑔 𝑀𝑎𝑛𝑎𝑔𝑒𝑚𝑒𝑛𝑡 𝑧𝑢 𝑏𝑒𝑡𝑟𝑒𝑖𝑏𝑒𝑛. 

𝑰𝒏 𝒅𝒆𝒏 𝑾𝒂𝒉𝒏𝒔𝒊𝒏𝒏 𝒈𝒆𝒌𝒖𝒔𝒄𝒉𝒆𝒍𝒕! 𝑳𝒊𝒆𝒃𝒆 𝒂𝒍𝒍𝒆𝒊𝒏, 𝒊𝒔𝒕 𝒏𝒊𝒄𝒉𝒕 𝒈𝒆𝒏𝒖𝒈!

Endlich geht der lang gehegte Wunsch von Susi und ihrer 21-jährigen Tochter Lisa in Erfüllung. 

Der kleine Chihuahua Welpe Hulk darf bei seiner Mama ausziehen und Susi und Lisa dürfen den süßen Zwerg in ihre Arme schließen. Und da beim Züchter am Abholtag noch der kleine Bruder Goliath „übrig“ war, hatten die beiden Frauen Mitleid mit ihm und verließen kurzerhand die Welpenstube mit zwei anstatt mit einem Welpen.

Ist ja auch schöner für die Süßen, wenn sie gemeinsam aufwachsen dürfen und nicht getrennt werden. So fällt ihnen der Abschied von der Mutter sicherlich nicht so schwer und die Brüder haben immer noch sich und können miteinander spielen.

So gehen die Tage, die Wochen und die Monate ins Land und aus den Welpen werden Teenager. 

Ok, sorry Junghunde. Allerdings habe ich den Begriff Teenager bewusst gewählt, denn der Vergleich Junghund = Teenager, hinkt keinesfalls.

Völlig verzückt und mit Herzchen in den Augen verbringen Susi und Lisa täglich damit den Hunden jeden Wunsch von den Augen abzulesen.

Es gibt die tollsten Leckereien, Spielzeug und Kuscheltiere. Selbstverständlich liegen die niedlichen Kleinen mit auf dem Sofa und werden in den Schlaf gestreichelt und um zu verhindern, dass sie sich nachts einsam fühlen, dürfen sie auch mit im Bett schlafen.

Die ersten Wochen gehen Susi und Lisa mit den Zwergen nur in den Garten, sie sind noch sooooo klein und die Welt vor der Haustüre ist so groß und gefährlich.

Als die Mäuse nun mehr 3 Monate alt sind, beschließen Susi und Lisa, die Zeit ist reif für die große weite Welt. 

So bekommen Hulk und Goliath ihr erstes Geschirrchen angezogen und zur Absicherung, da die vier in der Stadt leben, eine 5 Meter Flexileine.

Heute ist der Tag der Tage! Hulk und Goliath verlassen zum ersten Mal die Wohnung. Die Haustüre öffnet sich, Susi voller Vorfreude, ermutigt die beiden mit freudiger, hochtoniger Stimme, hinauszugehen und die Gegend zu erkunden. 

Hulk und Goliath, etwas irritiert, verlassen sich aufeinander und gehen Seite an Seite in das Neue, Unbekannte. Die Nase zur Orientierung nutzend ziehen sie los. 

Am anderen, hinteren Ende der Leine Susi und Lisa.

Hulk und Goliath haben ihre Rassenbeschreibung aufmerksam gelesen und einstudiert. Chihuahua sind mutig, schnell, aufmerksam, intelligent und selbstbewusst. 

Die Herkunft dieser Rasse ist nicht eindeutig geklärt, doch vermutlich stammen sie aus Mexiko und wurden an die Touristen als Souvenir verkauft. So kam der Chihuahua zu den Amerikanern, welche schließlich den Rassestandard festlegten.

Doch zurück zu Hulk und Goliath. Diese zwei mutigen Kerlchen sind etwas überfordert mit ihrer Umwelt und den Eindrücken. So suchen die Beiden, für sich nach einer Strategie um sich suspekte Dinge, welche ihnen nicht geheuer sind, vom Leib zu halten. 

Hulk und Goliath entdeckten ihre Stimme! 

Schnell erkennen die Beiden, sie müssen nur laut sein, um Dinge in die Flucht zu schlagen. Um sicher zu sein und sich sicher zu fühlen! Also beschließen sie, von nun an ALLES zu verbellen. Die Autos welche vorbeifuhren, die Jogger, die Radfahrer und die anderen Hundehalter. Hulks und Goliaths Strategie geht auf. 

So ziehen Sie inzwischen Tag für Tag, laut bellend um die Häuser und am hinteren Ende der Leine, stumm folgend, Susi und Lisa.

CUT!!!!!!!!

Was denkt ihr über diese Geschichte?

Wie geht es Hulk und Goliath? Wie geht es Susi und Lisa?

Susi und Lisa können wir fragen…

Sie sind unglücklich, es ist ihnen peinlich, sie sind hilflos, sie sind ratlos, sie verstehen nicht was falsch gelaufen ist. Sie lieben diese Hunde über alles, es sind doch ihre süßen kleinen Babys!

CUT!!!!!!!!

Nein,- nicht süß,- nicht klein (in Form von jung),- nicht Babys.

Auch wenn wir über Chihuahua reden.

Ein Chihuahua ist ein Hund! 

Ein Chihuahua ist ein selbstbewusster, mutiger, intelligenter und alles andere als zurückhaltender Hund, welcher mit beiden Beinen im Leben steht und eher an Selbstüberschätzung leidet, als an Schüchternheit. 

Leider werden diese Hunde aufgrund ihrer Größe nicht als Hunde wahrgenommen, was sich wie im Falle von Susi und Lisa, als fataler Fehler herausstellen kann.

Hunde, egal wie groß oder wie klein, leben, so hat es ihre Natur festgelegt, in Hierarchien und in festen Strukturen. 

Entscheiden wir uns für einen Hund, so sind wir in der Pflicht dem Hund diese Strukturen zu geben.

Liebe allein genügt nicht, ein Hund braucht einen festen Rahmen um sich sicher zu fühlen, um glücklich zu sein. 

Je Konsequenter die Vorgaben durchgesetzt werden, je mehr Freiheiten kann der Hund ausleben, ohne den festgelegten Rahmen zu verlassen. 

𝑼𝒎𝒘𝒆𝒍𝒕𝒔𝒊𝒄𝒉𝒆𝒓𝒉𝒆𝒊𝒕!

Wer von euch hat sich mit diesem Begriff schon einmal bewusst auseinandergesetzt?

Was bedeutet es den Hund umweltsicher zu machen, wie funktioniert das?

Umweltsicherheit wird über Habituation, also Gewöhnung erlangt.

Viele Hunde sind physisch und psychisch in ihrem Alltag und mit ihrem Alltag, überfordert. Denn genau das ist es, was oftmals in der Erziehung des Hundes vergessen wird, der Hund muss es lernen umweltsicher zu werden. Leider sieht man jedoch sehr häufig auf den Straßen genau das Gegenteil.

Wieso ist das so?

Wie immer gibt es auch hierfür mehrere Gründe.

• Die Zahl an Hunden aus dem Auslandstierschutz nimmt stetig zu. Diese Hunde sind zwar in ihrer gewohnten Umgebung umweltsicher, jedoch haben sie oft sehr viele Probleme sich in unserer westlichen Welt zurechtzufinden. Was, wenn man darüber nachdenkt nicht verwunderlich ist. Der Hund hatte bis zu diesem Zeitpunkt als er nach Deutschland kam seine eigene kleine Welt. Wie auch immer diese Welt ausgesehen hat, er kannte sich darin aus, diese Welt war ihm vertraut. In seiner neuen Welt ist eben ALLES NEU. Vielleicht hat der Hund bisher als Straßenhund in der Millionenstadt Barcelona gelebt, er kannte sein Viertel. Sein Territorium war ihm bekannt. Ebenfalls die damit verbundenen Geräusche und Gegenstände. Kommt dieser Hund in ein ländliches Gebiet irgendwo in Deutschland, so kann er mit den Umwelteinflüssen überfordert sein. Maisfelder welche sich im Wind hin und her bewegen, Traktoren und riesige Rasenmäher. Kühe, Pferde usw. hat er vielleicht noch nie zuvor gesehen. So kann es jedoch auch gerade andersherum der Fall sein. Ein Hund welcher bisher auf den Straßen von Rumänien lebte, mitten im Nirgendwo, wird in der deutschen Stadt einen „Schock“ bekommen. Noch viel heftiger ist es, wenn der Hund aus einem Shelter stammt, oder womöglich bereits dort geboren wurde. Dieser kennt so gut wie keine Umwelteinflüsse.

• Auch unsere sogenannten Corona-Hunde haben Defizite, selbst wer zu dieser Zeit wollte, es war unendlich schwer in einer Welt, welche fast zum Stillstand gezwungen wurde, einen Hund an das, bis dahin, normale Leben zu gewöhnen.

• Genauso wie es Helikoptermütter gibt, gibt es auch Helikopter-Hundehalter. Diese Hundehalter packen ihre Hunde in Watte und möchten sie vor der „bösen weiten Welt“ beschützen. Diese Hunde bekommen keine Chance eigene Erfahrungen zu sammeln und über Versuch und Irrtum zu lernen. 

Wer sich an dieser Stelle überlegt, ob er vielleicht ein sogenannter Helikopter-Hundehalter ist, so habe ich nachfolgend ein paar Fragen zur Beantwortung aufgelistet.

𝘞𝘪𝘦 𝘷𝘪𝘦𝘭 𝘏𝘦𝘭𝘪-𝘏𝘢𝘭𝘵𝘦𝘳 𝘴𝘪𝘯𝘥 𝘚𝘪𝘦? 

> 𝘙𝘦𝘢𝘨𝘪𝘦𝘳𝘦𝘯 𝘚𝘪𝘦 𝘢𝘶𝘧 𝘫𝘦𝘥𝘦𝘴 𝘢𝘶ß𝘦𝘳𝘨𝘦𝘸ö𝘩𝘯𝘭𝘪𝘤𝘩𝘦 𝘎𝘦𝘳ä𝘶𝘴𝘤𝘩 𝘐𝘩𝘳𝘦𝘴 𝘏𝘶𝘯𝘥𝘦𝘴? 𝘚𝘪𝘯𝘥 𝘚𝘪𝘦 𝘥𝘢𝘣𝘦𝘪 𝘴𝘤𝘩𝘯𝘦𝘭𝘭 𝘷𝘦𝘳𝘶𝘯𝘴𝘪𝘤𝘩𝘦𝘳𝘵? 

> 𝘔𝘦𝘪𝘥𝘦𝘯 𝘚𝘪𝘦 𝘏𝘶𝘯𝘥𝘦𝘣𝘦𝘨𝘦𝘨𝘯𝘶𝘯𝘨𝘦𝘯? 

> Ä𝘯𝘥𝘦𝘳𝘯 𝘚𝘪𝘦 𝘰𝘧𝘵 𝘥𝘪𝘦 𝘌𝘳𝘻𝘪𝘦𝘩𝘶𝘯𝘨𝘴𝘮𝘦𝘵𝘩𝘰𝘥𝘦, 𝘸𝘦𝘯𝘯 𝘥𝘪𝘦 𝘷𝘰𝘳𝘩𝘦𝘳𝘪𝘨𝘦 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘨𝘳𝘦𝘪𝘧𝘦𝘯 𝘸𝘪𝘭𝘭? 

> 𝘒𝘯𝘶𝘳𝘳𝘵 𝘦𝘪𝘯 𝘢𝘯𝘥𝘦𝘳𝘦𝘳 𝘏𝘶𝘯𝘥 𝘥𝘦𝘯 𝘐𝘩𝘳𝘪𝘨𝘦𝘯 𝘢𝘯, 𝘣𝘦𝘷𝘰𝘳𝘻𝘶𝘨𝘦𝘯 𝘚𝘪𝘦 𝘦𝘪𝘯 𝘴𝘰𝘧𝘰𝘳𝘵𝘪𝘨𝘦𝘴 𝘌𝘪𝘯𝘨𝘳𝘦𝘪𝘧𝘦𝘯 𝘢𝘯𝘴𝘵𝘦𝘭𝘭𝘦 𝘷𝘰𝘯 𝘉𝘦𝘰𝘣𝘢𝘤𝘩𝘵𝘦𝘯? 

> 𝘔𝘶𝘴𝘴 𝘐𝘩𝘳 𝘏𝘶𝘯𝘥 𝘥𝘪𝘦 𝘪𝘩𝘮 𝘣𝘦𝘪𝘨𝘦𝘣𝘳𝘢𝘤𝘩𝘵𝘦𝘯 𝘚𝘪𝘨𝘯𝘢𝘭𝘦 𝘻𝘸𝘪𝘯𝘨𝘦𝘯𝘥 𝘣𝘦𝘩𝘦𝘳𝘳𝘴𝘤𝘩𝘦𝘯? 

> 𝘞𝘪𝘳𝘥 𝘐𝘩𝘯𝘦𝘯 𝘮𝘶𝘭𝘮𝘪𝘨, 𝘸𝘦𝘯𝘯 𝘦𝘪𝘯 𝘧𝘳𝘦𝘮𝘥𝘦𝘳 𝘏𝘶𝘯𝘥 𝘢𝘶𝘧 𝘥𝘦𝘯 𝘐𝘩𝘳𝘦𝘯 𝘻𝘶𝘬𝘰𝘮𝘮𝘵? 

> 𝘛𝘰𝘭𝘦𝘳𝘪𝘦𝘳𝘦𝘯 𝘚𝘪𝘦 𝘝𝘦𝘳𝘩𝘢𝘭𝘵𝘦𝘯𝘴𝘮𝘢𝘯𝘬𝘰𝘴 𝘐𝘩𝘳𝘦𝘴 𝘝𝘪𝘦𝘳𝘣𝘦𝘪𝘯𝘦𝘳𝘴 𝘨𝘳𝘰ß𝘻ü𝘨𝘪𝘨? > 𝘏𝘢𝘣𝘦𝘯 𝘚𝘪𝘦 𝘡𝘸𝘦𝘪𝘧𝘦𝘭, 𝘥𝘢𝘴𝘴 𝘦𝘪𝘯𝘦 𝘢𝘯𝘥𝘦𝘳𝘦 𝘗𝘦𝘳𝘴𝘰𝘯 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘨𝘶𝘵 𝘨𝘦𝘯𝘶𝘨 𝘢𝘶𝘧 𝘐𝘩𝘳𝘦𝘯 𝘏𝘶𝘯𝘥 𝘢𝘶𝘧𝘱𝘢𝘴𝘴𝘦𝘯 𝘸ü𝘳𝘥𝘦?

Den Artikel zu den Fragen findet ihr unter:𝘩𝘵𝘵𝘱𝘴://𝘸𝘸𝘸.𝘵𝘪𝘦𝘳𝘸𝘦𝘭𝘵.𝘤𝘩/𝘢𝘳𝘵𝘪𝘬𝘦𝘭/𝘩𝘶𝘯𝘥𝘦/𝘪𝘯-𝘸𝘢𝘵𝘵𝘦-𝘨𝘦𝘱𝘢𝘤𝘬𝘵-𝘷𝘦𝘳𝘬𝘶𝘮𝘮𝘦𝘳𝘵-𝘥𝘦𝘳-𝘩𝘶𝘯𝘥-𝟦𝟢𝟩𝟦𝟤𝟦

Je mehr Fragen du mit Ja beantworten kannst, desto größer ist deine Tendenz zum sogenannten «Helikoptern».

𝑊𝑎𝑠 𝑏𝑒𝑑𝑒𝑢𝑡𝑒𝑡 𝐻𝑒𝑙𝑖𝑘𝑜𝑝𝑡𝑒𝑟𝑛: 𝐷𝑎𝑟𝑢𝑛𝑡𝑒𝑟 𝑣𝑒𝑟𝑠𝑡𝑒ℎ𝑡 𝑚𝑎𝑛 𝑒𝑖𝑛𝑒 ü𝑏𝑒𝑟𝑏𝑒ℎü𝑡𝑒𝑛𝑑𝑒 𝑉𝑒𝑟ℎ𝑎𝑙𝑡𝑒𝑛𝑠𝑤𝑒𝑖𝑠𝑒 – 𝑤𝑖𝑒 𝑒𝑖𝑛 𝐵𝑒𝑜𝑏𝑎𝑐ℎ𝑡𝑢𝑛𝑔𝑠-𝐻𝑢𝑏𝑠𝑐ℎ𝑟𝑎𝑢𝑏𝑒𝑟, 𝑑𝑒𝑟 𝑠𝑡ä𝑛𝑑𝑖𝑔 ü𝑏𝑒𝑟 𝑒𝑖𝑛𝑒𝑚 𝑘𝑟𝑒𝑖𝑠𝑡 𝑢𝑛𝑑 𝑎𝑙𝑙𝑒𝑠 𝑘𝑜𝑛𝑡𝑟𝑜𝑙𝑙𝑖𝑒𝑟𝑡.

• Nun und als letzten Grund möchte ich noch das Leben hinzufügen. 

In meinem inneren Ohr, höre ich euch fragen: Häääää?

 – Aber ja, das Leben verhindert oftmals eine ausreichende Gewöhnung unseres Hundes an unser Leben. Wir selbst sind oft so sehr im Stress und unter Druck. Sodass wir schlichtweg keine Zeit haben, oder es vor uns herschieben, oder zu müde sind, oder, oder, oder um uns Zeit dafür zu nehmen den Hund kleinschrittig an seine Umwelt heranzuführen. Dass wir uns darüber Gedanken machen, was wir von unserem Hund verlangen und ob er dieses überhaupt leisten kann. Das ist menschlich und nicht verwerflich.

Wichtig ist es jedoch, wir müssen uns selbst reflektieren! Uns hinterfragen, den Hund hinterfragen und uns die Frage stellen, kann dieser Hund diese Aufgabe meistern und / oder muss ich ihn darin unterstützen. Muss ich ihn hier und jetzt an die Hand nehmen und ihm sagen: Schatz ich weiß, das ist jetzt vielleicht gruselig, aber gemeinsam schaffen wir das. Oder muss den Hund aufmuntern, mutig voranzuschreiten und seine eigene Erfahrung zu machen. Oder muss ich ihn zurückhalten und ihm erklären, dass das, was er gerade vorhatte, keine gute Idee ist …

wie auch immer, wir müssen dem Hund unsere Welt erklären. Mal ganz sanft und behutsam, mal mit einem tritt in den Popo (Bildlich gesprochen) und ein anderes Mal mit einem zurückhalten oder in den Arm nehmen.

So bekommt der Hund eine Umweltsicherheit, so können Hund und Halter die größtmögliche Freiheit genießen.